Typische Karrierefehler
Die 20 größten Probleme für Führungskräfte
CIO.de: Welche Themen beschäftigen CIOs noch?
Happich: Während der Krise ist mir aufgefallen, dass die zweite Ebene im Top-Management sehr engagiert gearbeitet hat und im Sinne des Unternehmens auf viel verzichtet hat. Als die Unternehmen wieder gute Zahlen schrieben, berichteten viele von mangelnder Wertschätzung und fehlenden Rückmeldungen. Die Unzufriedenheit und die Wechselwilligkeit waren sehr hoch.
Headhunter-Angebot gut überlegen
CIO.de: Was raten Sie in so einem Fall?
Happich: In so einer Situation auf ein tolles Headhunter-Angebot einzugehen, kann ein Fehler sein. Wer sich das nicht gut überlegt, kann in der neuen Firma wieder vor ähnlichen Problemen stehen.
CIO.de: Warum?
Happich: Viele denken, dass Sie mit jeder Hierarchiestufe der Traumkarriere und Freiheiten im Job näher kommen. Wer aufsteigt, wird aber vielleicht auf eine Ebene befördert, für die er überhaupt nicht die notwendige Kompetenz mitbringt. Oder er findet sich in einer Aufgabe wieder, die ihm gar nicht liegt. Eine Stelle im Top-Management ist nur richtig, wenn man auf die Stelle passt. Wer das nicht tut, brennt schnell aus. Deshalb sollte man immer wieder darüber nachdenken, wo man hinmöchte. Und meine Erfahrung zeigt, dass es oft auch im eigenen Unternehmen sehr gute Perspektiven gibt, wenn man es richtig anpackt.
Gudrun Happich ist Executive Coach und Gründerin und Inhaberin von "Galileo. Institut für Human Excellence" in Köln. Mit ihrem Unternehmen hat sie sich auf das Coaching von Leistungsträgern in den oberen Führungsebenen spezialisiert. Als Diplom-Biologin war sie zunächst selbst 12 Jahre Führungskraft in drei Wirtschaftsunternehmen, u.a. Mitglied der Geschäftsleitung. Anschließend absolvierte sie drei systemische Ausbildungen, seit 1994 ist sie als Coach tätig. Ihr aktuelles Buch "Ärmel hoch! Die 20 schwierigsten Führungsthemen und wie Top-Führungskräfte sie anpacken" ist im Frühjahr 2011 im Orell Füssli Verlag erschienen. Mehr Informationen gibt es unter www.galileo-institut.de und unter www.leistungstraeger-blog.de.