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x86-Server statt Mainframe

Die Allianz wechselt auf Linux

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

In dieser Phase wurde etwa das Konzept zur Datenbankreorganisation samt Backups in den nächtlichen Ruhephasen überarbeitet. "Es lief nicht so schnell wie geplant. Also mussten wir es acht Wochen vor dem Go-Live anpassen," erinnert sich Pongratz.

Die Migration selbst wurde bewusst auf das Osterwochenende 2022 gelegt. "So hatten wir vier Tage Zeit für den Wechsel und Luft, um eventuelle Probleme zu lösen. Am Ende hat es 48 Stunden gedauert, den kompletten Datensatz zu übertragen," so Pongratz. Der gesamte Bestand aus dem Mainframe musste konvertiert, fachlich geprüft, bereinigt und auf Linux migriert werden.

Um für Probleme gewappnet zu sein, mussten zudem Logistik und Kommunikation vorbereitet werden. "Für den absolut schlechtesten Fall, in dem alle unsere im Vorfeld implementierten Absicherungen versagen, hatten wir den Roll-Back auf das alte System vorbereitet," sagt Pongratz. Schell ergänzt: "Wir hatten 1.000 Mitarbeiter im Einsatz, um in allen Bereichen zu testen, inklusive Agenturen und Makler." Zudem sei die Bankenaufsicht Bafin informiert worden.

Aufwand und ROI

Das Kern-Projektteam bestand aus rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus arbeiteten etwa 3.000 Personen zeitweise in verschiedenen Phasen mit. Das Budget belief sich auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.

Nach drei bis vier Jahren soll sich das Projekt amortisiert haben. Schell: "Wir betreiben die Plattform nun seit einem Jahr und sehen genau, was sie im Vergleich zum Mainframe kostet. Wir sparen im Betrieb einen zweistelligen Millionenbetrag ein," sagt Schell.

Vertrauen im Business wurde laut dem CTO erreicht, indem alle relevanten Transaktionen eines Users aus einem Fachbereich vorher und nachher gemessen wurden. "Im Test vor dem Go-Live haben wir gezeigt, dass die neuen Prozesse in den gewünschten Bereichen performant sind," so Schell. Die neue Plattform sei in kurzer Zeit bei jeder Transaktion nachweislich schneller gewesen als der Mainframe.

Die moderne Architektur und der Zugriff auf aktuelle Tools fördern laut Pongratz die Innovationskraft des Unternehmens. Ressourcen können nun dynamischer genutzt und einfacher allokiert werden. Entwickler müssen nicht mehr auf Batch-Jobs warten.

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