Aufgedeckt

Die fiesen Tricks der Handy-Provider

02.11.2010
Von Daniel Behrens

Tricks der Handy-Provider bei Vertragstarifen

Tricks bei Handy-Verträgen
Tricks bei Handy-Verträgen

Auch bei Mobilfunk-Tarifen mit fester Vertragsbindung und monatlicher Abrechnung (Postpaid) lauern einige Fallstricke.

0-Euro-Blender: Waschmaschine, Mofa und Notebook als kostenlose Zugabe?

Bei manchen Mobilfunk-Angeboten könnte man denken, Weihnachten und Geburtstag fallen auf einen Tag: Ein Notebook, eine Nintendo-Wii-Konsole und auch noch zwei Handys - alles zusammen für 0 Euro - also geschenkt, gratis, "für umme". Schaut man genauer hin, sieht man jedoch, dass man nicht nur einen, sondern gleich zwei Handyverträge für monatlich je 4,95 Euro abschließen muss. Und diese haben keine günstigen Minutentarife. Außerdem wird pro Tag auch dann eine Gesprächsminute ins Festnetz berechnet, wenn Sie gar nicht telefonieren. Das klingt erstmal wenig, aber läppert sich auf rund 10 Euro im Monat, also rund 120 Euro im Jahr - und das für jeden der zwei Handyverträge. Gerechnet auf die Laufzeit von zwei Jahren kommt man so auf eine Gesamtsumme von rund 717 Euro (2 x 4,95 Euro Grundgebühr x 24 Monate + 2 x 10 Euro Mindestnutzung x 24 Monate).
Schaut man sich die angeblichen "Gratis-Beigaben" an, so stellt man fest, dass es sich beim Notebook um ein nicht besonders leistungsstarkes Modell und bei den Handys um zwei Billig-Telefone handelt. Lediglich die Wii ist über alle Zweifel erhaben - ihr Wert beträgt seit der jüngsten Preissenkung von Nintendo nur noch 199 Euro. Bei Amazon ist sie sogar schon für 189 Euro erhältlich.
Sie sehen also: Genaues Nachrechnen lohnt sich, um nicht auf angebliche Null- oder Ein-Euro-Angebote hereinzufallen.

Teure Alt-Tarife: Wer sich nicht kümmert, zahlt Zuviel

Mobilfunkverträge verlängern sich nach der Mindestlaufzeit von Jahr zu Jahr automatisch. Der Tarif, der bei Vertragsabschluss gegolten hat, gilt in der Regel weiterhin. So gibt es durchaus Handy-Nutzer, die immer noch zu Tarifen telefonieren, die Anfang 2000 gegolten haben. In den vergangenen Jahren sind aber immer günstigere Tarifmodelle herausgekommen. Wer sich aus Bequemlichkeit nicht damit auseinandergesetzt hat, verschenkt also jeden Monat bares Geld. Dabei würde ein kurzer Anruf bei der Hotline des Providers verbunden mit der Frage nach der Umstellung auf einen günstigeren Tarif vollkommen ausreichen. Wer etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, schaut sich bei Tarifvergleichen im Internet um und wechselt auch ruhig mal den Anbieter. Die Mitnahme der Rufnummer ist inzwischen kein Problem mehr. Wenigtelefonierer sparen insbesondere dann, wenn sie von einem Tarif mit Grundgebühr auf ein Prepaid-Angebot wechselt. Die Regel, dass Prepaid-Tarife als Kompensation für die fehlende Grundgebühr hohe Minutenpreise verlangen, gilt schon seit ein paar Jahren nicht mehr.

Vertrags-Tarife: Im Shop oft teurer

Wenn Sie sich im Internet über Handy-Tarife informieren, zum Vertragsabschluss dann aber in einen Shop gehen, wundern Sie sich nicht über die möglicherweise abweichenden Preise. Denn im Web sind meistens die Preise angegeben, die für Online-Besteller gelten. Mit ihnen haben die Provider weniger Arbeit und geben daher einen Teil der Kostenersparnis in Form von Rabatten weiter.

Anschlusspreis-Befreiung: Unter einer Bedingung

Im Rahmen bestimmter Sonderaktionen verzichten viele Handy-Provider auf die Einrichtungsgebühr, die sonst beim Neuabschluss eines Vertrags fällig wird. Normalerweise wird sie dann gar nicht erst berechnet. Manchmal wird sie aber auch erst nachträglich erstattet - und dass nur, wenn der Nutzer eine SMS an eine bestimmte Nummer schickt oder eine bestimmte Nummer anruft. Die Details stehen im Kleingedruckten.

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