Chance für Virtualisierung
Die Hoffnung nach dem Intel-AMD-Deal
Die Zahlung von Intel an AMD kann sicher als eine Art Schuldeingeständnis gewertet werden. Immerhin ging es vor Gericht darum, in welcher Weise Intel-Händler und Computer-Hersteller an sich gebunden hatte, keine AMD-Prozessoren in ihr Angebot aufzunehmen. Auch von einer Art von Bestechungszahlungen war die Rede. Für die Anwender zeichnen sich jetzt positive Effekte bei Produktauswahl und Preisen ab, da der Markt für Prozessoren wieder offener werden könnte.
Auch für die VirtualisierungVirtualisierung gibt es womöglich günstige Auswirkungen, auf jeden Fall wären sie mehr als wünschenswert. Wie der Analyst James Staten von Forrester erläutert, funktioniert die Live Migration von virtuellen Maschinen oder Workloads bisher nur zwischen Servern mit Prozessoren vom gleichen Chip-Hersteller: "Bisher haben Intel und AMD die entsprechenden Befehlssätze für diese Virtualisierungsfunktion so implementiert, dass sie nicht miteinander kompatibel sind", sagt Staten. "Ein Virtualisierungs-Pool mit Live Migration lässt sich entweder nur in einer reinen Intel- oder in einer reinen AMD-Umgebung aufbauen." Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Die Vereinbarung zwischen Intel und AMD spricht zwar nicht explizit über Virtualisierung, sondern über die Beendigung von Lizenz- und Kartellfragen. Aber ein neues gegenseitiges Lizenzabkommen, das gleichzeitig über den Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen wurde, eröffnet die Perspektive, dass sich beide bisher feindlich gesinnten Unternehmen gegenseitig über ihre Befehlssätze bei Virtualisierung informieren und so zu einer gemeinsamen Nutzung von Live Migration kommen.
Martin Reynolds, Analyst bei Gartner, sieht es ähnlich: "Wenn beide Hersteller Virtualisierung als gemeinsamen Standard in ihre Prozessoren integrieren, würde Virtualisierung weniger kostenintensiv werden."