Tagung über Mobile Computing
Die IT-Zukunft der Bundeswehr
Dies könne sich jedoch ändern, wenn auch im Consumer-Bereich immer mehr sicherheitskritische Anwendungen – etwa im Zahlungsverkehr oder im Businesssektor - über mobile Endgeräte abgewickelt würden und deshalb der unmittelbar betroffene Anwender die Hersteller zur Nachbesserung treibe. Diese sichereren Geräte könnten nach einigen moderaten Anpassungen auch für sicherheitskritische Anwendungen im staatlichen Bereich genutzt werden.
Theis sah dazu vielversprechende Lösungsansätze in Deutschland und lobte die Rolle des BSI. Von dort wünschte er sich „Unterstützung bei der Weiterentwicklung einer flexibleren Vorschriftenlandschaft, die der Dynamik bei den denkbaren Einsatzszenarien besser gerecht werde". Für staatlich initiierte Spezialentwicklungen gäbe es im Bereich Mobile Computing jedoch keine Perspektive, so Theis.
Ein App-Store für die NATO
Als technologische Voraussetzung für sicheres Mobile Computing im militärisch-taktischen Einsatz setzt Theis große Hoffnung auf die Einführung der Streitkräftegemeinsamen Funkgeräteausstattung (SVFuA), geplant ab dem Jahr 2015 - auch „Software Defined Radio" genannt.
Interessante Ideen der neuen NATO Communications and Information Agency (NCI Agency) stellte Generalmanager Koen Gijsbers vor. Er kann sich vorstellen, dass seine Agentur künftig einen „NATO App-Store" anbietet, der militärische Sicherheitsanforderungen bis zur Einstufung „NATO Restricted" erfülle.
Gijsbers sah dabei generell weniger die Technik selbst als vielmehr das Benutzerverhalten als Bedrohung für die Sicherheit an. Gerade jüngere Menschen seien es gewohnt, Informationen zu teilen - im Einsatz könne dies zu weit gehen. Gijsbers plädierte dafür, das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen; Anwendungen sollten einfach und sicher zu bedienen sein, auch durch Laien.