Strategien


Digitalisierung und Führung

Die Mitarbeiter machen einfach

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Handfeste Vorteile bekommen die Service-Techniker bei Hettich. Smart Watches erklären ihnen, welches Werkzeug sie zu welcher Maschine mitnehmen sollen. Günthers Team feilt gerade an Augmented-Reality-Lösungen. Die könnten es sogar möglich machen, dass einige spezialisierte Werker ihre Nachtschicht tatsächlich vom Home Office aus ableisten können.

Der Gleisarbeiter kann nicht im Home Office arbeiten

"Wer glaubt, dass sich ein Unternehmen, das durch Stahl, viele Anlagen und eine 180-jährige Tradition nicht rasch genug ändern kann, um mit digitalen Veränderungen mithalten zu können, den müssen wir enttäuschen.", verkündet selbstbewusst Martin KaloudisMartin Kaloudis, CIO und verantwortlich für die Digitalisierung der Infrastruktur der Deutschen Bahn AG. Profil von Martin Kaloudis im CIO-Netzwerk

Etwa 37.000 Kilometer Schiene, eigene Telekommunikations- und Energienetze ziehen sich von Kiel bis Kempten und Dresden bis Düsseldorf. Rund 195.000 Menschen in Deutschland "sind bei der Bahn", weitere 112.000 Mitarbeiter beschäftigt der Konzern im Ausland. Digitalisierung und PersonalführungPersonalführung? Hanno Harland, Startup-Manager der Bahn, fördert gemeinsam mit Kaloudis und einem Team die Transformation im Digitalisierungszeitalter. "Nicht alles lässt sich vollständig digitalisieren: Gleisarbeiter können nicht im Home Office arbeiten", so Harland lakonisch. Um gleich anzufügen: "Aber digital unterstützt!" Alles zu Personalführung auf CIO.de

Sein Unternehmen forciert den Change auf andere Weise. In der Kooperation mit Startups nämlich. Im Bahn-eigenen Accelerator in Berlin Mitte, der DB mindbox, arbeiten Startups und DB-Fachleute eng an Digitalisierungsprojekten zusammen. Sensorik und das Internet der Dinge (Internet of Things beziehungsweise IoT) sind derzeit eines der Schwerpunktthemen.

Andere sind Sharing- und Buchungsplattformen. Die DBDB war nach eigenen Worten eines der ersten Unternehmen, die mit Flinkster und Call-A-Bike mit Sharing-Angeboten ins Rennen gegangen ist. Schließlich sei Bahnfahren "Sharing-Economy in Reinform", wie Harland postuliert. Sein Haus kooperiert auch mit flinc, einer Mitfahr-App, die die Angebote rund um Flinkster Carsharing, Mietwagen und Call-a-Bike ergänzt. Flinc-Chef Michael Hübls Credo: Eine Stärke der Startups ist ihr Tempo, eine Stärke des Konzerns seine Glaubwürdigkeit - diese Kombination führt beide zum Erfolg. Eine These, die Harland unterstützt. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bahn AG

Wenn Digitialisierung die Arbeit erleichtert

Während aber der junge Hübl seine Apps programmiert, kennt der DB-Manager die Diskussion mit eben jenen Leuten, die den Knochenjob an der Basis machen, Gleisarbeitern zum Beispiel. Harlands Erfahrung: In manchen Bereichen sind feste Arbeitszeiten, -orte und -abläufe nun mal erforderlich, in anderen nicht. Wenn aber Digitalisierung die Arbeit erleichtert, steigt die Motivation zum Change.

Zur Startseite