Wachstumsfokus Mittelstand
Die neue SAP-Strategie
Im Mai 2007 erwarb SAP dann mit Wicom und Maxware zwei weitere kleine Software-Hersteller. Wicom ist ein finnischer Anbieter von Contact-Center-Lösungen, deren Funktionen das SAP CRMCRM Interaction Center ergänzen sollen. Mit der Identitäts-Mangement-Software der norwegischen Maxware erweitert SAP die Funktionen für Identitäts-Management in Netweaver, um damit Zugriffsrechte system- und prozessübergreifend zu verwalten. Alles zu CRM auf CIO.de
Branchen-Pakete erweitern
Auch Branchenpakete wie die Einzelhandelslösung SAP for Retail hat der Software-Konzern in den letzten Jahren durch Akquisitionen laufend ausgebaut. Die Lösung soll damit Daten vom ersten Kundenkontakt in der Filiale über die Beschaffungskette bis in die Zentrale miteinander verbinden und einheitlich abbilden. Beispielsweise akquirierte SAP - nachdem Konkurrent Oracle den Preis-Poker um Retek für sich entschied - die Software-Anbieter Triversity und Khimetrics.
Triversity hat sich auf Lösungen für klassische POS-Systeme, Filialbestandsführung, Kundenbeziehungs-Management sowie Kunden-Service für Filial- und Multi-Channel-Prozesse spezialisiert. Khimetrics bietet Software für Revenue Management (= Annahme oder Ablehnung von Kunden etwa aufgrund ihrer Zahlungsbereitschaft), Preisoptimierung, Bedarfserfassung und Analyse an.
Beide Lösungen wurden in das Branchen-Portfolio SAP for Retail integriert. Die Funktionen der Khimetrics-Lösungen macht der Software-Hersteller über SAP Demand Management and Price Optimization verfügbar, die der Triversity-Software in der Lösung SAP Transactionware. Letztere besteht unter anderem aus einem Konfigurator als zentralem Modul zur Pflege des Kassensystems und einem POS-Manager mit dem sich Filialen aus dem Backoffice verwalten lassen.
Milliarden-Deals ausgeschlossen?
SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann wiederholte in den vergangenen Jahren fast gebetsmühlenartig, dass SAP durch die Übernahme kleinerer Anbieter seine regionale Präsenz verstärken will sowie die eigene Geschäfts-Software durch Zukäufe erweitert werden soll. Gleichzeitig schloss er milliardenschwere Firmenzukäufe aus. Noch im September 2007 hatte er der "Wirtschaftswoche" gesagt: "Die Frage ist doch, warum wir eine Groß-Akquisition brauchen sollten. Wir gewinnen wieder Marktanteile und das, ohne 25 Milliarden US-Dollar für Zukäufe auszugeben."