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Die Risiken und Chancen von Cloud-Technologien

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Microsoft hat eine dezidiert ‚deutsche Cloud‘ vorgestellt. Was halten Sie von diesem Ansatz?

Stefan Schröder: Der Kernpunkt ist die vertrauenswürdige Cloud und die Frage, wo die Daten letztlich liegen. Gerade bei Finanz- oder Lohnbuchführungsdaten gilt es ja auch bestimmte Restriktionen zu beachten, allein aus datenschutzrechtlichen Gründen. Die Frage ist immer, wem ich wie im Umgang mit den Daten vertraue. Eine deutsche Cloud kann hier ein Mehr an Vertrauen schaffen, wenn die Daten auch tatsächlich in Deutschland bleiben. Das ist ein Trend, den ich gut heiße, gerade weil ja ansonsten viele der großen allgemeinen Cloud-Ansätze weltweit positioniert sind.

Wo liegen letztlich meine Daten?

Da ist dann eben nicht klar, wo die Daten gerade liegen oder wohin sie gespiegelt werden. Unsere beiden Rechenzentren sind in Nürnberg. Die Software machen wir selbst, die Übertragung von unserem Rechenzentrum zum Kunden machen wir selbst und sichern sie mit Hardware ab, und das Hosting machen wir auch selbst. Das ist in Deutschland relativ einmalig.

CIO.de: Wie wichtig ist denn der öffentliche Bereich für Sie?

Datev-Standort in Nürnberg, Virnsberger Straße.
Datev-Standort in Nürnberg, Virnsberger Straße.
Foto: Datev

Klaus Schröder: Mit der Ausgründungswelle von Schwimmbädern und Wasserwerken in den Neunziger Jahren entstand bei den Kommunen ein enormer betriebswirtschaftlicher Beratungsbedarf, der zum Großteil von Steuerberatern gedeckt wurde und wird. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern sind wir stark in diesen Bereich hineingewachsen. Als Newcomer sind wir seit 2006 im direkten Doppik-Geschäft aktiv und haben hier inzwischen einen dreistelligen Berech an Umstellungsprojekten betreut. In diesem begrenzten Markt haben wir sicherlich mit die größten Kundenzuwächse zu verzeichnen.

Wenn man über den Bereich des öffentlichen Sektors hinausschaut, stellt man fest, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Mandant und Steuerberatungskanzlei verlagert, dass ein zunehmend stärkeres Interesse daran besteht, die Zusammenarbeit über das Internet zu organisieren - also über die Cloud. Dafür haben wir gerade neue Produkte für die Zusammenarbeit in der Wolke vorgestellt.

CIO.de. Was haben Sie im Angebot?

Klaus Schröder: Wir bieten Systeme an, in denen die Zusammenarbeit bei Belegen oder Bankkonten zwischen Unternehmen und der Kanzlei so gestaltet wird, dass die Daten digital ausgetauscht werden. Es werden keine Papierordner mehr transportiert, und auch die Auswertungen erfolgen auf digitalem Wege. Kanzlei und Kunde können mit den gleichen Belegen arbeiten, auch wenn die Kanzlei die Auftragsfinanz- oder -Lohnbuchführung weiter fortführt. Bei unserer neuen Produktlinie Datev Pro lassen sich in einer Oberfläche sowohl die vor Ort installierten als auch die Cloud-Anwendungen steuern. Der Datenfluss ist aus einem Guss.

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