Unified Storage, Cloud, Tiering, Konsolidierung
Die Storage-Trends 2011
Datenverkehr auf Ethernet-Basis
Unternehmen wollen zunehmend den kompletten Storage-Datenverkehr auf Ethernet-Basis abwickeln. Verschwinden mit 10-Gbps-Ethernet und FCoE vorhandene Fibre-Channel-Installationen zunehmend?
Hans Schramm - Dell: "Insgesamt gesehen ja, aber dies ist ein kontinuierlicher Prozess. 10 GbE ist der Einstieg, höhere Übertragungsraten werden folgen. Im Hinblick auf FCoE ist anzumerken, dass die Komponenten, um durchgängig FCoE zu nutzen, heute vorhanden sind, das heißt von CNA (Converged Network Adapter) über geeignete Switches bis hin zu den Storage-Arrays. Ob ein Anwender allerdings bereit ist, seine bisher installierten Komponenten gegen neue auf DCB (Data Center Bridging) basierende auszutauschen, ist eher fraglich. Sinn macht DCB aber auf jeden Fall bei der Planung von neuen Rechenzentren oder Implementierung größerer IT-Infrastrukturen."
Mika Kotro - EMC: "Zurzeit ist ein solcher Trend noch nicht deutlich im Markt erkennbar. Das Verschwinden von Fibre Channel zu prognostizieren wäre im Augenblick also Spekulation. Im Laufe der Zeit wird sich zeigen, inwieweit sich vor allem FCoE durchsetzt."
Robert Guzek - Fujitsu Technology Solutions: "Dieser Prozess wird ganz entscheidend von der Preisgestaltung abhängen. Hier spielen die Kosten für Schulungen der Mitarbeiter um Falle einer Umstellung eine große Rolle. Nach wie vor gilt jedoch, dass bereits getätigte Investitionen erst einmal abgeschrieben sein sollten, bevor ein Unternehmen über die Umstellung nachdenkt."
Ingo Kraft - Hewlett Packard: "Nicht zwangsläufig, jedoch sind mittlerweile häufig Funktionalitäten gefragt, die ältere FC-Arrays entweder nicht oder nur sehr kostenintensiv erfüllen können, etwa durch Zusatzlizenzen für solche Funktionalität. Neue leistungsstarke iSCSI-Lösungen, wie unsere P4000-Serie, beinhalten solche Funktionalitäten als Standard, so dass sich ein Wechsel auch rechnen kann. Ich sehe jedoch die neuere iSCSI-Speichertechnologien nicht zwangsläufig als eine Verdrängung des bereits etablierten Fiber-Channel-Geschäfts, sondern eher als eine Ergänzung. iSCSI-basierte Lösungen sind heute typischerweise im Mittelstand und bei Neueinsteigern im Storage-Bereich zu finden, wohingegen umfangreiche FC-Umgebungen typischerweise bei Kunden mit bereits verfügbaren großen Speicherlandschaften zu finden sind. Neben den Kosten für die reine Technologie sind vor allem auch die Kosten für Ausbildung und Schulung des Fachpersonals zu betrachten. Somit werden wir in diesen etablierten Speicherumgebungen vielfach natürliche Erneuerungen der FC-Basis sehen, gegebenenfalls auch den ein oder anderen Wechsel in Richtung FcoE (Fibre Channel over Ethernet). Auf längere Sicht kann sich das allerdings deutlich ändern."
Jürgen A. Krebs - Hitachi Data Systems: "Fibre-Channel hat sich über die letzten 15 Jahre als eine hoch zuverlässige Technologie bewährt. Kunden haben enorme Summen in die Infrastruktur investiert und kennen sich erstklassig in deren Management aus. Um die bereits getätigten Investitionen zu schützen, setzen viele Firmen daher auf die Umrüstung auf 4Gb. FCoE wird sich erst dann durchsetzen, wenn sich die ersten neuen Umgebungen als stabil und gut zu managen erweisen. Nach einer gewissen Lernphase wird es zur sukzessiven Umstellung kommen, da die Budgets keinen Komplettaustausch erlauben."
Ralf Colbus - IBM: "Nein, alleine die installierte Basis im FC-SAN-Umfeld ist riesig. Es findet eine langsame Migration statt (Top-of the Rack Switches als "Weichensteller"). Das Thema FCoE wird aber - nach StandardisierungStandardisierung - bei etlichen Kunden auf der Agenda stehen!" Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Johannes Wagmüller - NetApp: "10 GbE und FCoE sind ein großes Thema. Das wachsende Angebot an kosteneffektiven Infrastrukturlösungen (Server, Netzwerk, Storage) fördert die Verbreitung dieser beiden Protokolle ebenso wie der Vorteil der "Single Wire"-Architektur. Fibre Channel wird aber aufgrund der hohen Verbreitung noch lange eingesetzt werden."