Arbeitgeber Google
Die Suchmaschinen-Karriere
Nicht nur bei Google brummt das Geschäft. Die ganze Web-Branche boomt. Der Gesamtumsatz des Online-Werbemarkts lag im Jahr 2006 hierzulande bei 1,9 Milliarden Euro, teilte der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) unlängst mit - dies bedeute eine Steigerung von 85 Prozent.
Die Kehrseite des Erfolgs: "Es herrscht ein akuter FachkräftemangelFachkräftemangel", beklagt BVDW-Sprecher Christoph Salzig. Zahlreiche Headhunter fischen bereits im begrenzten Pool der Programmierer, Mediendesigner oder Werbeprofis mit Web-Erfahrung. Die Folge: "Man jagt sich gegenseitig die High Potentials ab." Ein Problem für die Unternehmen, eine Luxussituation für die Umworbenen. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de
Einige Beispiele: Das junge Businessnetzwerk Xing hat unter anderem Stellen für Investor-Relations-Manager, Ingenieure und einen Regionalverantwortlichen für Deutschland ausgeschrieben. Das T-Shirt-Handelsportal Spreadshirt sucht etwa einen Vice President für Produkt-Management, einen Software-Ingenieur und einen Direktor für die Produktion in Polen. Aber auch etablierte Internetgrößen wie AmazonAmazon oder Ebay sind auf der Jagd nach Fachpersonal. Alles zu Amazon auf CIO.de
Der "Googliness"-Faktor
Eine große Zahl freier Stellen bedeutet jedoch nicht, dass die Jobs leicht zu bekommen wären. Bei der Bewerberauswahl siebt Google gnadenlos aus - nach ungewöhnlich strengen Kriterien. Übernahmequote: vier Prozent. Neben einem sehr guten Studienabschluss und fließendem Englisch achten Personal-Recruiter auf den "Googliness"-Faktor: Ein Bewerber muss besondere Eigenschaften und Fähigkeiten ins Team einbringen können. "Wir suchen Leute, die etwas zu erzählen haben", sagt Personal-Managerin Baumeister. Einmal hat ein deutscher Bewerber eine Datei mit einem selbst intonierten Lied mitgeschickt. Das beeindruckte die Personaler.
Am Standort Finnland wurde unlängst Petri Kokko engagiert, früherer Europameister und WM-Zweiter im Eiskunstlauf. Egal, ob Sänger, Weltmeistertitel oder Mäusezüchter - Google sucht spannende Menschen. "Das kreative Umfeld soll erhalten bleiben", erklärt Baumeister, "dazu brauchen wir kreative Typen". Ein weiteres zentrales Kriterium: Team-Fähigkeit. Wer einen ruppigen Charakter besitzt, wird aussortiert. "Wir sind hier alle sehr ehrgeizig", sagt Baumeister, "aber Ellbogentypen haben keine Chance."