Strategien


Unified Collaboration

Die Vielfalt bei Enterprise Social Software wird größer

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Verschmelzung von Unified Communications und Social Media

Doch Enterprise-Social-Software ist nur ein Baustein in einer Collaboration-Strategie. Anwender wünschen sich die Einbeziehung konventioneller Kommunikationsmedien wie Sprache, Video und Messaging in ihre Social-Media-Strategie. Das ist nachvollziehbar, beklagen sich doch laut einer Untersuchung von Frost & Sullivan rund 51 Prozent der IT-Leiter über den hohen Aufwand, den das Management von Collaboration-Umgebungen mit Produkten unterschiedlicher Anbieter verursacht.

An die 44 Prozent der Befragten wünschen sich daher hochintegrierte Lösungen, die sich allerdings durchaus aus Produkten diverser Hersteller zusammensetzen können. Offenkundig sehen das einige Anbieter von UCC- und Enterprise-Social-Software-Paketen als Chance. Das gilt vor allem für die nach Angaben der Synergy Research Group führenden Akteure im Bereich Enterprise Collaboration: Microsoft (Lync, Yammer, SharepointSharepoint) und Cisco Systems (WebEx, Jabber). Beide sind derzeit bestrebt, ihre Produktfamilien in den Bereichen UC und Enterprise-Social-Software zu Paketen zusammenzufassen. Alles zu Sharepoint auf CIO.de

Und beide kommen aus unterschiedlichen Richtungen: Cisco ist mit rund 70 Prozent Umsatzanteil der weltweit größte Anbieter von Netzhardware, während Microsoft mit Lync nach Angaben von Brent Kelly, Leiter der Beratungsgesellschaft Kelcor, an die 65 Prozent des Marktes für Instant-Messaging-Software kontrolliert.

Kampf der Titanen: Cisco versus Microsoft

Microsoft hat zwar nicht wie Cisco eine IP-Telefonanlage und entsprechende Endgeräte im Angebot, dafür aber eine Schnittstelle („Lync Enterprise Voice“), die grundlegende IP-PBX-Funktionen bereitstellt. Hinzu kommen Faktoren wie die Stärke von Microsoft bei (Cloud-gestützten) Anwendungspaketen sowie bei Collaboration-Anwendungen, etwa in Form von Sharepoint. Zudem kann Microsoft mit Skype eine verbreitete Audio- und Videokonferenzplattform ins Feld führen. Cisco wiederum verfügt nicht nur über Switches und TK-Anlagen. Mit Jabber steht eine Desktop-Videokonferenzsoftware zu Verfügung, die sich in den Cisco-Kosmos von IP-Telefonie, Instant- Messaging-Produkten und Präsenzlösungen einfügt.

Die Strategie beider Kontrahenten ist darauf ausgelegt, Anwender zum Einsatz einer „One- Vendor“-Lösung zu drängen, also der exklusiven Nutzung ihrer eigenen Produkte. Brent Kelly geht davon aus, dass die Auseinandersetzung Cisco gegen Microsoft den Markt noch eine Weile prägen wird. Auch er plädiert für eine „Entweder- oder“-Lösung: Ein Miteinander von Produkten beider Anbieter bedeute für IT-Abteilungen einen erhöhten Aufwand und möglicherweise Interoperabilitätsprobleme zwischen den Produkten.

Die Zeichen stehen auf Integration

Allerdings wäre es zu kurz gegriffen, im Bereich Collaboration und Unified Communications nur Cisco und Microsoft als wichtige Konkurrenten einzuschätzen. Mit IBM, Avaya, dem Videoconferencing- Spezialisten Polycom und Unify (ehemals SiemensSiemens Enterprise Communications) mit seiner Openscape- Produktlinie sind etliche etablierte Anbieter im Bereich Collaboration aktiv. Hinzu kommen Unternehmen, die ihre Stärken im eigentlichen Unified-Communications- Bereich haben, also der Einbindung von IP-gestützten TK- und Videokonferenzsystemen. Gartner und Forrester Research führen in dieser Kategorie vor allem Mitel inklusive seiner Neuerwerbung Aastra, Alcatel-Lucent und den japanischen IT- und Telekommunikationskonzern NEC auf. Top-500-Firmenprofil für Siemens

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