Microsoft
Die Weltveränderer
Das leistungsbezogene, offene Karrierekonzept des Software-Konzerns bringt Brummel auf eine einfache Formel: "Microsoft ist ein Konzern, der sich nicht anfühlt wie ein Konzern." Die Mitarbeiter können zwischendurch sogar aussteigen, ohne fürchten zu müssen, dass die Karriereleiter blockiert wäre - wie der Werdegang von Angelika Gifford (41) zeigt, die seit kurzem den Bereich Public Sector in der Münchener Niederlassung leitet. Nach zehn Jahren Microsoft nahm die energische Schnellsprecherin 2002 eine Auszeit von mehreren Monaten, die sie zunächst damit verbrachte, wochenlang durch Australien zu touren.
"Angst, anschließend keinen adäquaten Posten mehr zu bekommen, hatte ich nie", sagt die Mutter eines Sohnes. Zu Recht, denn in ihrem ersten Microsoft-Jahrzehnt hatte sie eines gelernt: Diese Firma ist ständig in Bewegung, und deshalb tun sich auch immer wieder neue Job-Perspektiven auf.
Bill Gates stetig präsent
Die neue Aufgabe kam dann früher als erwartet. Nach der Hälfte der Auszeit von sechs Monaten - Gifford war für ein paar Tage in München zwischengelandet und wollte eigentlich nach Indien zu einer Freundin weiterfliegen - hatte sie der damalige Deutschland-Chef Jürgen Gallmann aufgespürt.
Ob sie die Neuorganisation der deutschen Niederlassung leiten wolle, fragte er. "Da hat es bei mir sofort Klick gemacht", erinnert sie sich. Am Donnerstag sprach sie mit Gallmann, am Montag darauf trat Angelika Gifford ihren neuen Job an. Die Freundin in Indien musste erst einmal warten.
Giffords Arbeitsethos sprach sich in der Branche herum, aber alle Angebote der Konkurrenz lehnte sie ab: "Wenn ich hier abends aus dem Büro gehe, weiß ich, dass ich etwas bewegt habe." Dass ihre Identifikation mit dem Unternehmen beinahe schon zu weit geht, räumt Gifford gern ein: "Wenn ich mit Freunden über meine Firma spreche, sagen die mir schon mal: Angelika, du redest, als ob du selbst Bill Gates wärst."