Microsoft
Die Weltveränderer
Als er nach einem Praktikum in Redmond anfing, organisierte und bezahlte Microsoft den kompletten Umzug, Flug und Apartment für den ersten Monat inklusive. "Das ist schon klasse", sagt Ulbrich, "man kommt auf einem anderen Kontinent an und kann mit seinen eigenen Sachen so weiterleben wie bisher."
Heute wohnt er im Vorort Kirkland in einem 85 Quadratmeter großen Zwei-Zimmer-Apartment. In der Mitte der Wohnanlage liegt der obligatorische Swimmingpool, zweimal pro Woche kommt der Gärtner. Zwischen zehn und elf Uhr betritt der Software-Ingenieur sein Büro, arbeitet in der Regel bis 20 Uhr und geht anschließend noch um die Ecke ins firmeneigene Fitnessstudio, das bis 23 Uhr geöffnet hat. Es läuft so gut, dass er in den USA bleiben will, die Greencard hat er bereits beantragt.
Ulbrichs Einstieg ist typisch für Microsoft. "Wir warten nicht, bis sich die richtigen Leute bewerben, wir fahnden selbst nach ihnen", sagt Personalchefin Brummel. Im Unterschied zu anderen Konzernen hat Microsoft keine Lieblingsuniversitäten, deren Absolventen man bevorzugt einstellt. "Wir erwarten von Bewerbern vor allem eine ausgeprägte Leidenschaft für die Technik und unsere Kunden", sagt Brummel.
Ein Summa-cum-laude-Abschluss gehört nicht zu den Einstellungsvoraussetzungen, wichtiger ist die Einstellung zum Job, die sich etwa durch außeruniversitäre Engagements belegen lässt: "Die Leute sollen Initiative zeigen."
Weil die Suche nach neuen lukrativen Geschäftsfeldern zum Geschäftsprinzip gehört, herrscht vor allem in den Entwicklungsbereichen eine Kultur, wie sie sonst nur in Start-up-Firmen zu finden ist. Die Entwickler sollen außerhalb der gängigen Schablonen denken.