Konsolidieren und Virtualisieren
Die wichtigsten Schritte zur Green-IT
Hohe Verfügbarkeit durch Virtualisierung
Ein drittes Argument für eine Green IT-Initiative geht nach Schotts Empfinden in der Diskussion oft unter: Bei Störfällen kann bedingt durch die Virtualisierung eine deutliche höhere Verfügbarkeit der Anwendungen gewährleistet werden. Auch der Umzug ins neue Rechenzentrum ließ sich so denkbar einfach bewerkstelligen. Ein einfaches Backup der Software genügte. "Dann konnten wir ohne großen Aufwand die Kisten einpacken", so Schott, in dessen neuem Rechenzentrum nun vieles einfach per Mausklick funktioniert.
Ein anderer Überzeugungstäter in Sachen ökologischer und zugleich rentabler IT ist Roman Hoffmann, Geschäftsführer der Wilken Rechenzentrum GmbH und von Experton als Green CIO in der Wertung "Overall" geehrt. Gepriesen werden an ihm besonders innovative Ideen wie jene, ein Rechenzentrum schlicht in einen alten Weinkeller zu verlegen. Die Returns-On-Investment sind durchweg gut, die Energie-Einsparungen durch die Bank hoch. Seit 2005 erzielt Wilken bei einem Server-Wachstum um ein Fünftel einen konstanten Stromverbrauch.
"Green IT ist für mich eine Kombination aus wirtschaftlichen und umwelt-technischen Aspekten", lautet Hoffmanns Credo. "Jede unserer Maßnahmen hat ein wirtschaftliches Potential." Beispielsweise verbessere ein virtualisierter Server nicht nur die Energie-Bilanz, sondern sei auch aus administrativer Sicht leichter zu verwalten. Eine weitere Erfahrung seines Kollegen von Rehau bestätigt Hoffmann: "Auf dieser Basis kann eine Hochverfügbarkeit viel leichter sichergestellt werden." Das Einspar-Potenzial von Wilken beziffert Hoffmann auf mehrere zehntausend Euro jährlich. Bei größeren Unternehmen sei selbstverständlich eine sehr viel größere Summe möglich.
An diesen Beispielen können sich Firmen durchaus orientieren. Die Konsolidierung und Virtualisierung der IT-Infrastruktur hält Experton für den ersten wesentlichen Schritt in Richtung Green IT. In den meisten Rechenzentren arbeiteten Server und Storage Systeme mit einer Auslastung von deutlich unter 40 Prozent. Insbesondere bei Servern, die älter als zwei Jahre sind, und bei Primärspeichern werde unnötig Energie verbraucht und Rechenzentrums-Platz vergeudet.
Als zweiten strategisch wichtigen Aspekt nennt Experton eine energie-effiziente Hardware und Steuerung. Den Herstellern attestieren die Analysten für die vergangenen Monate große Fortschritte. Mit Hilfe wirksamer Lüfter und Netzteile sei ein Wirkungsgrad von 95 Prozent zu erreichen, der sich durch weitere Komponenten sogar noch weiter senken lasse.