Konsolidieren und Virtualisieren
Die wichtigsten Schritte zur Green-IT
Enegieeffizienz durch gezielte Kühlung
Die Nutzung von Abwärme sei ein aktuell noch eher unbeachteter Baustein innerhalb der IT, so Experton. Der Kühlung komme eine entscheidende Bedeutung zu, vor allem weil immer höhere Leistungsdichten etwa durch Blade Server und ein sehr dicht gepacktes Netzwerk-Equipment die Anforderungen erhöhen. Zu empfehlen sei es, den Einsatz von Wasserkühlungen auf Rack-Ebene und sogar auf Chip-Ebene zu prüfen.
Das neue Rechenzentrum von Rehau setzt auf Blade-Server und Storage-Racks, die auf die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich Klimatisierung, Stromverversorgung, Kupfer- und LWL Verkabelung zugeschnitten sind. "Ich will in diesem Bereich keine vorgefertigten Hersteller-Systeme einsetzen, die nicht unseren eigenen Vorstellungen entsprechen", sagt Thomas Schott. Er hat die Kupfer- und Glasfaserverkabelung konsequent standardisiert. "Wir bauen auf drei Standard Rack-Typen, und es gibt keinerlei fliegende Patch-Kabel zwischen den Racks." Überhaupt zählt bei den Kabeln eine klare Struktur, um "Verkabelungsbäume im Abluftbereich der aktiven Komponenten" zu vermeiden. "Wir haben dadurch eine deutlich effektivere Klimatisierung und somit auch einen reduzierten Energiebedarf erzielt", schwärmt Schott über einen weiteren Benefit.
Diese Linie der Standardisierung und klaren Strukturierung erscheint als eine passende Antwort auf eine der laut Experton größten Herausforderungen im Bereich der Rechenzentren. Es gilt, den Wildwuchs von Servern und Storage Systemen in den Griff zu bekommen. Des Weiteren liegt ein Fokus darauf, den Administrationsaufwand für die IT-Infrastruktur zu senken und sie zu flexibilisieren. Virtualisierungs-Lösungen werden zwar in immer mehr Unternehmen eingesetzt. Gegenüber der Storage Virtualisierung hinkt die Server Virtualisierung allerdings deutlich hinterher. Anfang 2008 waren nur rund ein Zehntel der relevanten Server in deutschen Rechenzentren virtualisert.
Als "nur von mittlerer Wichtigkeit" stuft Experton die Faktoren Klimatisierung sowie Platz- und Energie-Restriktionen ein. Energie-Effizienz-Untersuchungen setzt nur gut ein Fünftel der deutschen Unternehmen ein. Ein gutes Drittel davon verwendet dabei Software, und lediglich ein Fünftel nimmt Hilfe von externen Dienstleistern in Anspruch.
Diese Zurückhaltung mag einmal mehr der Unsicherheit geschuldet sein, ob derlei Aufwand sich rechnet. Die Analysten von Forrester haben unlängst die Kosten-Nutzen-Rechnung für verschiedene Green IT-Aktivitäten in einer Art strategischen Landkarte verzeichnet. Der von der Rehau AG gewählte Weg, die Rechenzentren zu konsolidieren, erscheint dabei tatsächlich als der Königsweg zumindest auf längere Sicht.