Public IT


Landes-CIOs über OZG, Chatbots und New Work

Digitalisierung des Public Sectors nimmt Fahrt auf

21.01.2021
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.

Krebs sieht vor allem eine große Chance: Gerade in Bereichen, wo Personal hart umkämpft ist, müssten besonders deutsche Unternehmen arbeitnehmerorientiert noch stärker flexible digitale Arbeitsformen als Rekrutierungsvorteil begreifen. Dabei gibt es seiner Meinung nach keine Schablone, die für alle geeignet ist. Es gehe um viel mehr, nämlich einen Kulturwandel.

Der CIO ist überzeugt, dass Unternehmen, die das begreifen, langfristig erfolgreicher sein werden. "Und wenn das baden-württembergische Innenministerium mit durchaus sensiblen Aufgaben seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb kürzester Zeit das gesicherte Arbeiten nahezu komplett aus dem Home-Office heraus ermöglichen kann, dann können das andere auch."

Hessen-CIO Patrick Burghardt stellt Behörden eine Plattform für digitale Bürgerprozesse zur Verfügung. Damit sicherte er sich Platz 3 beim Wettbewerb "CIO des Jahres" in der Kategorie Public Sector.
Hessen-CIO Patrick Burghardt stellt Behörden eine Plattform für digitale Bürgerprozesse zur Verfügung. Damit sicherte er sich Platz 3 beim Wettbewerb "CIO des Jahres" in der Kategorie Public Sector.
Foto: Staatskanzlei/ Salome Roessler

"Corona ist ein Katalysator für die digitale Transformation der Unternehmen und das Thema Home Office hat sich bewährt und wird auch künftig Teil der Arbeitswelt bleiben", bestätigt Patrick BurghardtPatrick Burghardt, CIO und Digital-Staatssekretär des Landes Hessen. "Die Zeiten, in denen wir wie selbstverständlich zur Arbeit gefahren sind, werden nicht wiederkommen." Profil von Patrick Burghardt im CIO-Netzwerk

Als im März 2020 die Coronakrise auch Deutschland erreichte, war das Land Hessen vergleichsweise gut aufgestellt: Die Hessische Landesregierung hatte sich schon früh für Home-Office-Lösungen stark gemacht und über die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) gerade den Roll-Out des so genannten "HessenPC" (PC-Arbeitsplatz as a Service) mit rund 71.000 IT-Arbeitsplätzen abgeschlossen. Zudem konnten kurzfristig die Zugriffe auf HessenAccess von 10.700 auf rund 40.000 erhöht werden.

Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz und dem Saarland

Burghardt hat es besonders gefreut, dass auch die Plattform "Civento" für digitale Bürgerprozesse gut angenommen wurde. Inzwischen nutzen nicht nur über 90 Prozent der hessischen Kommunen die Plattform, sondern darüber hinaus setzen auch das Saarland und Rheinland-Pfalz zur Umsetzung des OZG darauf. "Die Digitalisierung funktioniert am besten, wenn sie einheitlich erfolgt", sagt Burghardt. Er plädiert daher für eine bundesweite "Einer-für-alle"-Lösung (EfA). "Wenn andere Bundesländer anfangen, eigene Lösungen zu entwickeln, ist das meiner Ansicht nach ein Signal in die falsche Richtung."

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