Digitaler Wandel
Digitalisierung in der Reisebranche
Um Tempo und Folgen des digitalen Wandels in der Reisebranche zu beschreiben, findet Roland Conrady klare Worte: "Wenn die nicht aufpassen, sind sie schnell abgehängt." Conrady ist der wissenschaftliche Leiter des Kongresses zur Reisemesse ITB in Berlin. Mit seiner Warnung meint er vor allem kleinere Reiseveranstalter, mittelständische Hotels und regionale Tourismusverbände. Die müssten bei der Online-Vermarktung nachlegen, um im Wettbewerb zu bestehen.
Travel 4.0: Digitalisierungskongress
Wie das gelingen kann, ist eines der Themen beim viertägigen ITB-Kongress unter dem Schlagwort "Travel 4.0", der sich mit den Umwälzungen der Branche durch die DigitalisierungDigitalisierung beschäftigt. Möglich wäre das zum Beispiel über eine Beteiligung an schon bestehenden Plattformen, sagt Conrady. "Da müsste noch mehr passieren." Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Ob groß oder klein, ob Hotelier, Reisebüro oder Touristikkonzern - letztlich geht es allen darum, im Internet und auf dem Smartphone die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen. Nach einer repräsentativen Umfrage des Digitalwirtschaftsverbands Bitkom haben bereits 66 Prozent der Deutschen Übernachtungen online gebucht, 56 Prozent Flüge und 45 Prozent Mietwagen.
Den größten Vorteil daraus ziehen bislang international agierende Konzerne, die ihr Geld mit der Reisevermittlung verdienen und nicht mit der OrganisationOrganisation, geschweige denn mit der Bewirtung eines Gastes. Beispiele dafür sind das Online-Reisebüro Expedia, der Privatwohnungsvermittler Airbnb und Priceline mit dem Hotelbuchungsservice Booking.com. So machte etwa das US-Unternehmen Priceline 2015 bereits 9,2 Milliarden Dollar (8,4 Mrd Euro) Umsatz und 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) Gewinn. Top-Firmen der Branche Transport
Der Präsident des Tourismusverbands BTW, Michael Frenzel, spricht von Wettbewerbsverzerrung, gegen die die Politik etwas tun müsse: "Gleiche Regeln müssen für alle Unternehmen gelten." Ungleich sind etwa Steuerregeln oder die Haftungspflicht von Reiseveranstaltern, die reine Vermittler nicht haben.
- CheckMyTrip
Als Planungs- und Vorbereitungs-Tool eignet sich die App Check CheckMyTrip besonders gut. Sie wurde von den Entwicklern des Flugbuchungssystems Amadeus programmiert und stellt alle Reiseinformationen übersichtlich in einer Hauptansicht dar. Benutzer können in der App zudem alle benötigten Unterlagen für ihre Reise hinterlegen, darunter Sitzplatzreservierungen im Flugzeug, Hotelbuchungen oder Restaurants. Die App bietet zudem auch Echtzeitinformationen zu gebuchten Flügen. Ein neuer digitaler Assistent hilft beim Buchen oder Ändern einer Reise. - Kunden beim Dinner beeindrucken
Ein Geschäftsessen in einer fremden Stadt steht an? Dann hilft die App von TripAdvisor, die besten Restaurants und Lokale für den erfolgreichen Vertragsabschluss zu finden. - Google Maps
Google Maps führt samt Sprachnavigation ans Ziel. Die kostenlose Navigation mit detaillierter Routenführung hilft im Auto, in der Bahn oder zu Fuß. Auch Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Nähe lassen sich anzeigen. - Sicher Reisen
Eine empfehlenswerte App für Geschäftsreisende ist das „Sicher Reisen“-Tool des Auswärtigen Amtes. In ihr finden sich Ratschläge für Reisevorbereitung, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Ebenfalls dabei sind eine Ortungsfunktion und ein „Ich bin OK“-Button, mit dem Reisende ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten schnell ein Lebenszeichen senden können. - Kontaktpflege
Reisende, die kostenlos über WLAN mit ihren Liebsten daheim oder den Kollegen im Office telefonieren möchten, tun dies zumeist über Skype. Idealerweise sogar mit Video, damit die Tochter ihr tolles Bild aus dem Kindergarten gleich zeigen oder die neuen Büromöbel sofort besprochen werden können. - Reise und Gesundheit
Fit for Travel hat sich auf länderspezifische Informationen für die Reiseplanung spezialisiert. Dazu gehören auch umfangreiche Daten zu Gesundheitsrisiken an mehr als 300 Reisezielen, beispielsweise Hinweise zu Malaria, Vorsorgetipps gegen Reiseübelkeit und vieles mehr. Benutzer können sich via App an Impfungen erinnern lassen. Für die konkrete Urlaubsplanung bietet die App zudem eine Reihe von Checklisten zum Abhaken. Auch Klimatabellen und Botschaftsadressen sind hinterlegt. - Reisedaten im Griff
Mit TripIt, einer All-in-One Reiseorganisations-App, können Nutzer ihre Reisepläne und aktuelle Fluginformationen via Tablet und Smartphone auf einen Blick abrufen. Zudem lassen sich Familie, Freunde oder Kollegen von unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen. Reisedetails können per E-Mail oder SMS vom Handy oder Tablet weitergeleitet werden. Zusätzlich ermöglicht die App das Hinzufügen persönlicher Kommentare oder individueller Informationen. - Mobiler Übersetzer
Mit dem Google-Übersetzertool findet jeder Geschäftsreisende schnell heraus, dass der japanische Kollege lediglich wissen möchte, wie es einem geht. Der Translator für Android und iPhone übersetzt in bis zu 133 Sprachen. Das geht via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Reisende können außerdem offline übersetzen – eine Internetverbindung ist nicht notwendig. - Währungsrechner
Der Währungsrechner von Finanzen 100 zeigt mithilfe weniger Klicks Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen. Er ist unter Android ebenfalls erhältlich. - Wetterfrosch
Sehr praktisch ist zudem die App von Wetter.com. Schneit es in Genf? Wie warm wird es in Dubai? Mit der richtigen Wettervorhersage lässt sich auch der Koffer besser packen.
Reisebranche im Umbruch: Robotik & neue Geschäftsmodelle
Durch die neue Konkurrenz geraten klassische Reiseveranstalter wie TuiTui, Thomas Cook und FTI unter Druck. Sie bieten komplette Urlaubspakete in Form von Pauschalreisen an. Diese verkaufen sie überwiegend über Reisebüros. "Aber die Zahlen zeigen, dass viele Menschen ihre Reise auch individuell zusammenstellen wollen", sagt der Vertriebs-Geschäftsführer von FTI, Ralph Schiller. Er will deshalb das bisherige Geschäftsmodell seines Unternehmens erweitern. Top-500-Firmenprofil für TUI
Es sei daran gedacht, "dass man einen Flug, ein Hotel und einen Transfer einzeln im Namen eines Leitungsträgers in Rechnung stellt", erläutert er im Touristik-Magazin "fvw". "Wir könnten dann auf Augenhöhe mit den neuen Wettbewerbern verkaufen." Es gehe bei dem neuen Geschäftsmodell nicht darum, den Reisebüro-Vertrieb zu umgehen. Die Reisebüros sollten auch den größten Teil dieses Vermittlungsgeschäfts übernehmen und dafür Provisionen erhalten.
Auch wenn die Reisebüros in Deutschland nach wie vor ein starker Pfeiler der Branche mit insgesamt 2,9 Millionen Beschäftigten sind, so ist doch die Sorge um die Arbeitsplätze groß. Nach einer Prognose der Universität Oxford aus dem Jahr 2014 sind vor allem Dienstleistungsberufe von der fortschreitende Automatisierung bedroht. Carl Benedikt Frey, Mitautor der Studie, will auf dem ITB-Kongress erklären, was das für die Touristik bedeutet.
Eine gewisse Rolle dürften dabei auch Roboter in Menschengestalt spielen. Auf der ITB stellen sich Chiriha Kanae aus Japan und Mario aus Belgien vor. Die beiden Roboter arbeiten in Hotels und geben den Gästen dank ausgefeilter Spracherkennung mehrsprachig Auskunft. Sie können die Sprachen natürlich nicht tatsächlich "sprechen", sie können jedoch auf Standardfragen zum Hotel oder Ausflugsprogramm Antworten geben. Glaubt man einer Umfrage in neun Ländern, so akzeptiert eine Mehrheit der Reisenden Roboter zumindest beim Check-in im Hotel und am Flughafen, wenn sie ihre Arbeit gut machen. (dpa/fm)
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Koffer packen ist Ihnen ein Graus? Dann könnte diese App eine Hilfe sein. - Pack the Bag
Mit vorgefertigten Listen erinnert diese iOS-App an alle Gepäckstücke, die für den Urlaub in einer bestimmten Region wichtig sein könnten - Fit for Travel
Informationen über notwendige Impfungen und Gesundheitsrisiken liefert Fit for Travel. - ADAC Reisespiel
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