Kunden verweigern ihre Unterschrift
DSAG verhandelt weiter mit SAP
Wie die DSAG an vier mittelständischen Unternehmen durchgespielt hat, bietet Enterprise Support keineswegs den von SAP versprochenen Zusatznutzen. Nicht zuletzt seien die Leistungen "sehr unverständlich" beschrieben, wie DSAG-Vorstandsmitglied Marco Lenk berichtete.
Obwohl der Software-Konzern hier nachgebessert hat, "bleibt der Mehrwert nach wie vor unzureichend." Das Wartungsangebot passt aus Sicht der DSAG nicht zur momentanen Lage der Kunden, von denen eine ganze Reihe weder den erforderlichen Solution Manager installiert hat, noch das aktuelle Kernprodukt "ERPERP 6.014" nutzt. Auch die notwendige umfangreiche Prozessdokumentation fehlt in vielen Unternehmen. Alles zu ERP auf CIO.de
Trotz eines damit verbundenen Risikos widersetzen sich laut DSAG viele Firmen dem Willen der SAP. Sie weigern sich, ihre Unterschrift unter das Schriftstück zu setzen. Konkrete Zahlen nannten die DSAG-Vertreter nicht, eine aktuelle Umfrage auf CIO.de bestätigt diese Aussage allerdings. Danach will ein Fünftel der Teilnehmer nicht unterzeichnen.
Die Kunden sagen Nein
Oczko nennt unterschiedliche Gründe für das Nein der Kunden. Viele verlangten mehr Klarheit in der Beschreibung der Wartungsleistung, während andere einfach nicht in der Lage sind, den Vertrag zu unterzeichnen. Behörden beispielsweise, die die Leistungen jetzt erst wieder ausschreiben müssen. Wieder andere behelfen sich, indem sie stur auf der Zahlung von 17 Prozent beharren.
Noch ist die Diskussion zwischen dem Software-Lieferanten und seinen Kunden nicht abgeschlossen. Zwar sind die Bemühungen, SAP umzustimmen, gescheitert. Doch es bilden sich immer mehr Initiativen, in denen sich CIOs öffentlich zu Wort melden. Am 10. Dezember beispielsweise wollen Mitglieder des CIO-Circle auf einer Pressekonferenz Stellung nehmen.