Healthcare IT


Bericht der Bundesärztekammer

E-Gesundheitskarte entzweit Ärzte

10.09.2010
Von Hartmut  Wiehr

Nach Ansicht der Bundesärztekammer muss darauf geachtet werden, dass „Daten gezielt versandt werden können, ohne dass sie in falsche Hände gelangen". Elektronische Patientenakten gehören, so der Ärztechef, „in die Hand des Hausarztes, des Patienten und gegebenenfalls des behandelnden Arztes in Klinik und Praxis". Dann wurde Montgomery deutlich: "Sie gehören nicht in die Hände von Kostenträgern."

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im April 2010 im Auftrag der Bundesärztekammer 598 Interviews mit niedergelassenen und Krankenhausärzten durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der Studie "Der Einsatz von Telematik und Telemedizin im Gesundheitswesen aus Sicht der Ärzteschaft" veröffentlicht.

Die große Mehrheit der Ärzte geht demnach davon aus, dass sowohl die Telematik als auch die Telemedizin im Gesundheitswesen generell an Bedeutung gewinnen werden, jeweils rund die Hälfte, 56 Prozent beziehungsweise 47 Prozent, rechnet sogar mit einem starken Bedeutungszuwachs.

Niedergelassene Ärzte sind IT-skeptischer

Niedergelassene Ärzte betonen mehr die Nachteile von Telematik und Telemedizin als ihre Kollegen aus den Krankenhäusern. (Grafik: Bundesärztekammer)
Niedergelassene Ärzte betonen mehr die Nachteile von Telematik und Telemedizin als ihre Kollegen aus den Krankenhäusern. (Grafik: Bundesärztekammer)

Die zukünftige Bedeutung für den eigenen Arbeitsbereich wird laut Befragung aber von niedergelassenen und Krankenhausärzten unterschiedlich beurteilt. Zwar erwartet auch die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte, dass der Einsatz der Telematik in ihrer Praxis eine immer wichtigere Rolle spielen wird, mit 60 Prozent ist dieser Anteil aber wesentlich geringer als bei den Krankenhausärzten mit 90 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Einschätzung der Telemedizin. Dies bestätigt den generellen Stand der Einführung von IT bei den niedergelassenen Ärzten, der gegenüber den Krankenhäusern deutlich hinterher hinkt.

In der Studie heißt es zu dieser unterschiedlichen Haltung bei niedergelassenen und Krankenhausärzten: "Krankenhausärzte sind durchgängig überzeugter von den Chancen, die der Einsatz telematischer und telemedizinischer Verfahren bietet. So wäre zum Beispiel für 79 Prozent der Krankenhausärzte, dagegen für nur 57 Prozent der niedergelassenen Ärzte eine elektronische Speicherung von Notfalldaten eine große Verbesserung gegenüber der derzeitigen Situation.

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