Es fehlt an den richtigen Skills
Echte Cloud-Profis sind begehrt
Private Clouds in Deutschland beliebt
Laut Bijlsma bedeutet dies, dass Virtualisierung und IT-Service-Management (ITSM) sowie Qualifizierungen nach ITILITIL (Information Technology Infrastructure Library) wichtiger werden. Zudem gewinnen nach Einschätzung des Cloud-Spezialisten IaaS-Lösungen (Infrastructure as a Service) wie OpenStack an Bedeutung. Dadurch lassen sich Private Clouds, die derzeit in Deutschland besonders beliebt sind, in Richtung Hybrid Clouds erweitern. Bei solchen Cloud-Infrastrukturen stellt die hauseigene IT-Abteilung eine interne Cloud-Umgebung bereit. Parallel dazu werden jedoch Services genutzt, die externe Provider anbieten, beispielsweise Office 365Office 365 von Microsoft oder CRM-Dienste (CustomerRelationship-Management) von Salesforce.com. Alles zu ITIL auf CIO.de Alles zu Office 365 auf CIO.de
Komplexe Anforderung - kaum Fachleute
Dieses komplexe Anforderungsprofil macht es schwierig, Experten in ausreichendem Maße zu finden. Ein weiteres Problem, das laut der Untersuchung von IDC und Microsoft auftritt, ist die Überforderung der Personalabteilungen. Bei Cloud Computing geht es nicht um spezielle Fachkenntnisse, etwa wie sich IT-Systeme installieren oder konfigurieren lassen. Vielmehr müssen Personalfachleute und die IT-Abteilungsleiter im Rahmen von Bewerbungsgesprächen ein ganzes Bündel spezieller Cloud-bezogener Fachkenntnisse abfragen, zusätzlich Soft Skills wie etwa kommunikative Fähigkeiten. Damit sind viele überfordert.
Zukaufen heißt die Devise
Eine Option sieht Red-Hat-Mann Bijlsma darin, im Bereich Cloud Computing auf Fachwissen von externen Dienstleistern zurückzugreifen. "Kein Unternehmen - vielleicht mit Ausnahme der Cloud-Service-Provider - wird in kurzer Zeit das gesamte benötigte Know-how im eigenen Haus aufbauen wollen oder können. Wie nahezu überall in IT-Organisationen werden Unternehmen Kenntnisse und Erfahrungen extern hinzukaufen, um neue Projekte schneller implementieren zu können."
Ob eine IT-Abteilung in den eigenen Reihen Cloud-Computing-Know-how etabliert oder dieses Fachwissen einkauft: In jedem Fall sollte es zügig geschehen. Denn vor allem die Fachabteilungen erhöhen laut Untersuchungen von IDC und dem Virtualisierungsspezialisten VMware den Druck auf IT-Abteilungen, Cloud-Computing-Dienste rasch zu implementieren. Wenn das nicht gelingt, greifen Anwender zunehmend zur Selbsthilfe. "Fachabteilungen und Geschäftsführer handeln nach folgendem Motto: Besser schnell moderne Applikation mit neuesten Funktionen in Form einer Public-Cloud-Lösung nutzen als noch Jahre warten", empfiehlt Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC Deutschland und Projektleiter der Studie "Cloud Computing in Deutschland 2013".
- 6 Tipps gegen Cloud-Missverständnisse
Viele Investitionen in Private Clouds sind verschwendet. Der Grund: IT-Macher betrachten die Projekte lediglich als Virtualisierung mit anderen Mitteln. Fragt sich, wie CIOs dafür sorgen können, dass ihre Organisation auf echtes Cloud-Computing einschwenkt. Forrester gibt hier sechs Empfehlungen. - 1. CIOs tun gut daran, ...
... virtualisierte Umgebungen und Cloud-Lösungen von einander zu trennen. Nicht alle Aufgaben eigenen sich für eine Verlagerung in die Cloud, und wer die Dinge unsystematisch vermischt, kann schnell Chaos anrichten. - 2. CIOs sollten jenen Administratoren, ...
... die jede virtualisierte Lösung für Cloud Computing halten, Zugang zu spannenden Public-Cloud-Lösungen verschaffen und das Verständnis für die Unterschiede systematisch fördern, Begeisterung wecken. - 3. CIOs sollten ihren Mitarbeitern die Angst davor nehmen, ...
... durch Cloud Computing Nachteile im Job zu erleiden. Denn was soll schlecht daran sein, Anwendungen zu pflegen und zu füttern statt Kapazitäten zu managen? - 4. Kluge CIOs ...
... lernen von jenen Fachabteilungen, die bereits auf eigene Faust Cloud-Lösungen aufgebaut haben und diese Lösungen mit ihren Teams diskutieren. - 5. Wenn es aus welchen Gründen ...
... auch immer nicht möglich ist, selbst eine Cloud-Umgebung aufzubauen, sollten sich CIOs kurzfristig einen Dienstleister dafür suchen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, schnell und niedrigschwellig mit dem Thema zu beginnen. - 6. Weiter denken
Nach Ansicht von Forrester liegt die Zukunft in komplexen Platform-as-a-Sevice- und Infrastructure-as-a-Service-Lösungen. Einen Weg zurück, also einen Wiederabstieg von den Wolken, wird es laut Forrester-Analyse nicht geben.
Fast ein Drittel nutzt Cloud-Dienste
Die Studie von IDC, in deren Rahmen Geschäftsverantwortliche und IT-Führungskräfte deutscher Unternehmen befragt wurden, ergab, dass fast ein Drittel (32 Prozent) der Fachabteilungen mittlerweile Cloud-Computing-Dienste nutzen, von denen die hauseigene IT-Abteilung nichts weiß. An die zwölf Prozent der Unternehmen setzen solche Services sogar in erheblichem Maße ein. Die Untersuchung von VMware kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland an die 29 Prozent der Fachverantwortlichen eine "Schatten-Cloud" implementiert haben.
"CIOs und IT-Leiter müssen auf diese Entwicklung reagieren und den Prozess aktiv mitgestalten und steuern. Ansonsten wird sich wieder der Aufbau einer IT-Schattenwirtschaft mit Informations-Silos und möglichen Sicherheitslücken verstärken", warnt IBM-Managerin Volkmann.