Datenschutz-Bruch bei Safari-Browser

Ein alter Skandal holt Google wieder ein

19.11.2013
Der Suchmaschinen-Primus muss erneut Millionen zahlen, weil er mit einem technischen Trick ungefragt seine Datenspur auf iPhone-Handys, iPads und Computern mit dem Safari-Browser von Apple hinterlassen hatte.

Google wird in den USA erneut für das Umgehen der Datenschutz-Einstellungen bei dem Safari-Browser von AppleApple belangt. Der Internetkonzern zahlt 17 Millionen Dollar (13 Mio Euro) in einem Vergleich mit den Generalstaatsanwälten zahlreicher US-Bundesstaaten. "Indem GoogleGoogle das Surfverhalten von Millionen Leuten erfasst hat, hat das Unternehmen nicht nur deren Privatsphäre verletzt, sondern auch deren Vertrauen", erklärte New Yorks Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman am Montag. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

Nach Ansicht der Staatsanwälte hatte Google von Juni 2011 bis Februar 2012 die Safari-Einstellungen ausgehebelt, die standardmäßig vorsieht, dass Google und andere Werbekonzerne dort nicht ungefragt eine Datenspur hinterlassen dürfen. Schon Mitte 2012 hatte der Konzern deshalb eine Buße von 22,5 Millionen Dollar an die zuständige US-Aufsichtsbehörde FTC zahlen müssen.

Google hatte einen Weg gefunden, beim Safari-Browser für iPhoneiPhone, iPadiPad und PC ohne Zustimmung der Nutzer sogenannte Cookies zu hinterlassen. Das sind kleine Dateien, mit denen sich das Verhalten im Netz teilweise nachverfolgen lässt, was vor allem für Werbetreibende interessant ist. Google verdient sein Geld mit der Platzierung von grafischen Werbeanzeigen auf Websites sowie mit Textanzeigen passend zu den Ergebnissen seiner Suchmaschine. Alles zu iPad auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Der Fall hat mit der Funktionsweise von des Apple-Browsers zu tun: Dieser ließ standardmäßig keine Cookies von Drittanbietern wie Online-Werbefirmen zu. Ein Nutzer musste sie erst aktiv freischalten, was jedoch die wenigsten taten. So trickste Google und hebelte die Grundeinstellungen aus. Nachdem der Skandal aufgeflogen war, versicherte der Konzern, keine privaten Informationen gesammelt zu haben.

Das "Wall Street Journal" hatte die Praxis Anfang 2012 einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht. Zur gleichen Zeit stand das Unternehmen wegen der Datenmitschnitte aus unverschlüsselten WLAN-Netzen durch seine Street-View-Kamerawagen in der Kritik. (dpa/rs)

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