Infor, IFS, Comarch, Sage
ERP-Konzepte im Vergleich
Mietsoftware geizt mit Funktionen
Zwar gewinnt Software as a Service (SaaS) für Anwender an Bedeutung. Marktbeobachter sehen jedoch noch Defizite: "SaaS-Angebote sind aus wirtschaftlichen Gründen hochgradig standardisiert, die individuellen Bedürfnisse der Anwender kommen dabei in vielen Fällen zu kurz", betont Trovarit-Vorstand Karsten Sontow. Und PAC-Analyst Frank Niemann fügt hinzu: "Die ERP-SaaS-Angebote sind in puncto Funktionstiefe und Reifegrad noch nicht mit den On-Premise-Lösungen vergleichbar."
Dem widerspricht Lawson, internationaler Softwarehersteller aus den USA: "Wir bieten unsere beiden Standard-ERP-Produkte als Cloud-Lösungen an", wirbt Dieter Roskoni, Director Product Marketing bei Lawson Software Deutschland. "Dabei handelt es sich um ein und dieselbe Software, die wir beim Kunden on Premise installieren, und nicht etwa um eine abgespeckte Cloud-Version." Auch in der Wolke hätten die Kunden die Möglichkeit, die Lösung anzupassen und individuell zu gestalten.
Andere Anbieter, beispielsweise Comarch mit dem ERP-System Semiramis und Infor mit verschiedenen Anwendungen, stellen den Anwendern ihre Lösungen ebenfalls im Mietmodell zur Verfügung. IFS möchte sein Angebot durch die Partnerschaft mit NEC deutlich erweitern: Ab April will man Komponenten von "IFS Applications" für Rechnungswesen, Supply Chain und Produktion als Services bereitstellen.
Dagegen sieht Sage derzeit im deutschen Mittelstand keine wirkliche Nachfrage nach ERP-Lösungen auf SaaS-Basis. Ein entsprechendes Angebot gebe es dementsprechend nicht. In einigen Nicht-ERP-Bereichen wie Lohnabrechnung und Kundenbeziehungs-Management offeriert der Anbieter so genannte Online Business Solutions.