Ein Jahr UMTS
Erste Schritte ins neue mobile Zeitalter
Von einer flächenmäßigen Versorgung sind die Provider allerdings weit entfernt - UMTS deckt nicht einmal zehn Prozent der Fläche Deutschlands ab. Nur größere Städte über 100 000 Einwohner haben UMTS-Anbindung, in kleineren Städten oder auf dem Land ist die Versorgung nicht garantiert. Ob das Breitbandnetz in bestimmten Gebieten verfügbar ist, hängt von den einzelnen Betreibern ab. Vodafone stellt UMTS in etwa 700 Städten und Ballungsgebieten zur Verfügung. E-Plus vernetzt zurzeit 300 Städte, darunter alle mit mehr als 300 000 Einwohnern. T-Mobile und O2 haben ein Roaming-Abkommen für die Netzbenutzung geschlossen: Damit decken sie alle Städte über 100 000 Einwohner ab.
Für UMTS-Interessenten, die wissen wollen, ob das Breitbandnetz in ihrer Region verfügbar ist, stellen die Mobilfunkanbieter Listen sowie Abfragemöglichkeiten im Internet zur Verfügung.
Die UMTS-Hauptanwendung für Geschäftskunden ist die Datenkarte. Solche UMTS-Karten werden von allen Mobilfunkbetreibern angeboten und in den PCMCIA-Slot des Notebooks gesteckt. Damit wählen sich Geschäftskunden via Laptop ins Firmennetz ein und rufen von unterwegs E-Mails, Internet- und Intranet-Anwendungen ab.
Die Karten unterstützen UMTS-Übertragungsraten bis zu 384 KBit/s. Damit Reisende auch abseits gesicherter UMTS-Pfade nicht den Anschluss verlieren, schalten die Datenkarten im Bedarfsfall auf das mit 53,6 KBit/s langsamere, aber fast überall verfügbare GPRS um. Nutzt der Kunde einen Laptop, der WLAN-fähig ist, kann er die Karte darüber hinaus in WLAN-Hotspots einsetzen. Einziger Nachteil der Datenkarten: Sie sind relativ klobig und ragen ein gutes Stück aus dem Notebook-Slot heraus. Zwischen 100 und 200 Euro kostet die Karte, bei Abschluss eines Vertrages gibt es sie für wenige Euros oder umsonst dazu.
Die Vorzüge der UMTS-Datenkarte überzeugen Stefan Schraml, Leiter Customer Service beim Selber HSB Systemhaus. Das Systemhaus betreut die IT-Ausstattung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner. "Wir haben das Problem, dass die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater mit ihren Notebooks wochenlang unterwegs sind", sagt Schraml. "Wichtige Updates und Patches - etwa neue Virensignaturen - konnten bislang nur mühsam aufgespielt werden." Das Verschicken von CD-ROMs mit entsprechenden Programmen war ein ebenso aufwändiges wie kostenintensives Verfahren. Und: Die IT-Spezialisten konnten nie sicher sein, dass die Programme richtig aufgespielt wurden.