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Standort D

Exodus in der Chefetage

15.10.2007
Von Karsten Langer
Pillenknick, internationale Konkurrenz, Frührente - deutschen Unternehmen fällt es immer schwerer, geeignete Führungskräfte zu finden. Bluten die Eliten aus? Wir sprachen mit Management-Berater Eberhard von Rundstedt über brachliegende Potenziale, drohende Wettbewerbsnachteile und die Starrköpfigkeit des Mittelstands.

Herr von Rundstedt, ihrer Studie zufolge wollen Manager, die heute 45 Jahre alt sind, schon mit 60 in Frührente gehen. Droht ein Exodus in deutschen Chefetagen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das, was heute gesagt wird, noch lange nicht übermorgen in die Tat umgesetzt wird. Treffen Sie mal einen heute 45-Jährigen in zehn Jahren wieder und fragen Sie ihn dann, wie er sich seinen Ausstieg in fünf Jahren genau vorstellt. Da werden viele kalte Füße bekommen und gerne bereit sein, mit ihrem Unternehmen weiter zusammenzuarbeiten. Schließlich freut sich jeder, wenn er noch gefragt ist.

Also können sich die Unternehmen zurücklehnen?

Das auch nicht. Sie sollten schon heute in die Personalakten schauen. Da finden sie die Geburtsdaten und können sich ausrechnen, wie die Situation in der Führungsetage in einigen Jahren aussieht. Wichtig ist eine vorausschauende Nachfolgeplanung, die spätestens vier oder fünf Jahre vor dem Weggang der Führungskraft einsetzen sollte. Dann kann niemand überrascht sein, wenn Tag X kommt.

Wie können Unternehmen möglichst lange von der Erfahrung älterer Manager profitieren?

Je älter Führungskräfte werden, desto wichtiger ist ihnen Anerkennung, Spaß an der Arbeit und Flexibilität. Häufig wollen erfahrene Manager in Projekten arbeiten oder in Beratungspositionen. Geld spielt nicht immer die größte Rolle.

Dieses Interview erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de
Dieses Interview erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de
Foto: manager-magazin.de

Aber erfahrene Manager werden häufig genau aus diesem Grund entlassen: Weil sie zu teuer sind.

Auch da lassen sich sicher Kompromisse finden. Einen DienstwagenDienstwagen kann man leasen, und wenn die Zahl der Arbeitsstunden sinkt, sinken auch die Bezüge. Alles zu Dienstwagen auf CIO.de

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