RECHENZENTRUM BAYERISCHER GENOSSENSCHAFTS BANKEN
Flotte Genossen
Neun von zehn Servern sind nun überflüssig
Framework-Strukturen sind manchmal außerordentlich komplex. „Superstrukturen“ frotzelt die Zeitschrift Information Week. Doch diese Analyse bringt den IT-Architekten Bruns nicht aus dem Konzept. Sein JBF weise lediglich einen Bruchteil der Komplexität des Framework beim Software-Riesen IBM auf – 1000 Software- Bausteine gegenüber 30000. „Wir belasten unser Framework nicht mit Komponenten, die wir nicht brauchen“, sagt Bruns. Anwendungsbezogen möchte er die Systembausteine ständig weiterentwickeln. „Im Fokus steht dabei immer der Kunde.“
Klaus-Peter Bruns’ Ansatz zahlt sich nach einer Analyse der Giga Information Group aus: „Neue Anwendungen lassen sich jetzt doppelt so schnell entwickeln wie bisher“, urteilt Giga-Experte Jens Hoppermann, der das Java Banking Framework im Auftrag der Genossen untersuchte. Der Aufwand für die Einbindung der Endkunden habe sich vereinfacht. Beim Online-Handel mit Optionsscheinen etwa war das Basisprodukt mit dem Genobroker schon fertig. Die Anpassungen waren deshalb schnell und einfach zu erledigen. Für die Entwicklung gab die Rechenzentrale rund 200 Mannmonate, also etwa drei Millionen Euro aus. Die Übertragung ins Web oder auf mobile Geräte kostete dann nur noch zwischen vier und fünf Millionen Euro.
Standard für alle Genossen-RZs
Auch bei Fiducia, dem zweiten der drei IT-Dienstleister bei den Genossenschaftsbanken, läuft die erste Anwendung inzwischen auf JBF. Fehlt als letzter IT-Spezialist der RBG nur die in Münster ansässige Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung. „Es ist der ausdrückliche Wunsch der DZ-Bank als genossenschaftlicher Zentralbank, dass dort die gleichen bankfachlichen Funktionen zur Verfügung stehen wie bei Fiducia und dem Rechenzentrum Bayerischer Genossenschaftsbanken“, betont Ralf Bringmann, verantwortlich für Projekt- und Prozessmanagement bei der DZ-Bank. Dank einer einheitlichen Basis für alle IT-Dienstleister sollen künftig sämtliche Anwendungen der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken auf nur einem System laufen. Alles im Rahmen gewissermaßen.