Healthcare IT


Milliardenübernahme

Fresenius steigt groß in US-Markt ein

14.07.2008
Von Alexander Galdy
Der Gesundheitskonzern Fresenius steigt mit einer Milliardenübernahme groß in den US-Arzneimittelmarkt ein. Die auf Infusionstherapien und Krankenkost ausgerichtete Fresenius-Tochter Kabi übernimmt für bis zu 5,6 Milliarden Dollar die börsennotierte APP Pharmaceuticals. Das Unternehmen biete die seit langem angestrebte Plattform in Nordamerika, um Kabi global aufzustellen, sagte Fresenius- Chef Ulf Schneider.

APP ist mit einem Marktanteil von 17 Prozent in den USA die Nummer Zwei im Geschäft mit intravenös verabreichten Generika. Den Gesamtmarkt in den USA für solche Präparate schätzt Schneider auf 3,6 Milliarden Dollar. Fresenius strebt für Kabi eine Spitzenposition im weltweiten Geschäft mit solchen Medikamenten an. Eindeutiger Schwerpunkt bei Kabi ist bisher Europa.

2007 kam das Unternehmen weltweit auf einen Umsatz rund zwei Milliarden Euro und einen Überschuss von 183 Millionen Euro. Mit APP steigt der Umsatz nun um gut 20 Prozent. Nach dem Klinikbetreiber Helios und dem US-Dialysespezialisten Renal Care Group ist APP für den Fresenius-Konzern bereits die dritte Milliardenübernahme innerhalb von vier Jahren.

Den überwiegenden Teil des Kaufpreises will Fresenius mittels Fremdfinanzierung stemmen. Das sei möglich, ohne das Rating zu gefährden. "Wir haben feste Finanzierungszusagen durch führende BankenBanken", sagte Firmenchef Schneider. Details will er in Kürze bekannt geben. Top-Firmen der Branche Banken

Ein Börsengang von Kabi ist allerdings für den Zukauf nicht erforderlich. Fresenius geht davon aus, dass der Zukauf im ersten Jahr den Gewinn nicht belastet und sich vom zweiten Jahr an deutlich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirkt. APP soll im Zuge der Übernahme mit einer neu gegründeten US-Tochterfirma von Kabi verschmolzen werden.

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