Fokus auf Services und Data Center-Business
Fujitsu möchte 700 neue Mitarbeiter einstellen
Im Visier hat der Manager vor allem Consultants, die Fujitsu-Kunden bei SAP-, Hybrid-IT- und Data-Center-Projekten unterstützen sollen: "Wir wollen bei unseren Kunden stärker als Consultants wahrgenommen werden und nicht nur als reiner Hardware- und Lösungslieferant", so Leutner. Ein Teil der neu einzustellenden Consultants soll Fujitsus Direkt-Business unterstützen, gleichzeitig betont Leutner, dass der Anbieter hier zu Lande etwa 80 Prozent seines Geschäfts über den Channel abwickelt und dies auch in Zukunft so bleiben soll. "Auch der Channel verändert sich, unsere Partner müssen ihren Kunden mehr höherwertige Services anbieten, und hierbei werden sie in Zukunft auch von einem Teil der neu einzustellenden 700 Mitarbeiter unterstützt", so der Manager weiter.
Anlass zu dieser Neuausrichtung des Vertriebs ist eine Direktive des neuen 56-jährigen Fujitsu-Präsidenten Takahito Tokita. Er möchte FujitsuFujitsu als "Digital Transformation Company" positionieren, und das schon innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahren. "Wir als Unternehmen haben einen ganz klaren Fokus auf Services", interpretiert Leutner diese neue Strategie. Dabei bleibt aber der Verkauf von Produkten eine tragende Säule des Geschäfts. Immerhin erzielt Fujitsu mit der selbst so benannten "Conventional IT" mehr als die Hälfte der Erlöse in Deutschland. Die damit einhergehenden Infrastruktur-Services möchte Fujitsu beibehalten und keinesfalls schrumpfen lassen, wachsen will der Konzern aber mit den darüber hinaus gehenden "Digital Services", und genau dafür braucht die Company die neuen Consultants. Top-500-Firmenprofil für Fujitsu
Personalie: Neuer Channel-Chef bei Fujitsu
Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging Leutner auf die Lieferschwierigkeiten des Konzerns ein. Diese hingen keinesfalls mit der Schließung des Werks in Augsburg zusammen. "Dort werden nach wie vor Desktops, Thin Clients und Displays produziert", so der Manager. "Von der großen Nachfrage nach Desktops und Servern sind wir zum Teil überrascht worden, so schnell können wir unsere Produktionskapazitäten gar nicht ausbauen, schon gar nicht in Augsburg - aus den bekannten Gründen", so Leutner weiter. Dort fertigt man derzeit sogar am Samstag. Bis Ende des Jahres sollen jedenfalls alle Lieferrückstände abgebaut sein. Hierbei hilft natürlich auch das Joint-Venture FCCL mit Lenovo.
Leutner verkündete außerdem, dass von den derzeit 1.450 im Werk Augsburg beschäftigten Mitarbeiter 350 bei Fujitsu auch über das Jahr 2020 hinaus bleiben dürfen. Sie sollen ab 2021 von einem neuen Standort in Augsburg aus den deutschsprachigen technischen Support für Fujitsu-Kunden leisten. Ein kleiner Teil der Belegschaft werde demnach im Zuge der Akquisition der Mainboard-Fertigung durch Kontron übernommen. Es handelt sich dabei um Personal aus der Fertigung un Entwicklung, andere Fujitsu-Mitarbeiter haben aber weiterhin die Möglichkeit, sich bei Kontron zu bewerben.
Laut Leutner erfolgt derzeit der Abbau der Mitarbeiter in Augsburg planmäßig und sozialverträglich: "Es gibt einen zusammen mit den Tarifpartnern ausgehandelten Sozialplan, der Interessenausgleich ist gewahrt." Außerdem fand auf dem Fujitsu-Werksgelände in Augsburg eine Job-Börse statt, an der sich immerhin 69 Firmen beteiligt haben. "Es gibt eine großzügige Vorruhestandsregelung, eine Transfergesellschaft haben wir ebenfalls etabliert und unsere Abfindungen sind attraktiv", so Leutner zu ChannelPartner.
Weitere Details der neuen Strategie werden auf dem Fujitsu Forum am 6. und 7. November 2019 in München verkündet.
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Weitergehende Informationen: Nach der Werksschließung in Augsburg