IT bei M&A unterschätzt
Fusionen scheitern an IT-Integration
Nicht selten umfasst die Vereinheitlichung - je nach Größe und Geschäftsfeld des Unternehmens - mehrere hundert hoch integrierte Anwendungen. Die neuen und gemeinsamen Zielsysteme müssen darüber hinaus den Compliance-Vorgaben des Gesetzgebers entsprechen.
Hohe Komplexität, hohes Risiko
Die Zusammenführung unterschiedlicher IT-Systeme ist zudem sehr kostenintensiv. Außerdem ist das Risiko für Unternehmen hoch, durch Verzögerungen oder ein Scheitern des Projektes viel Geld in den Sand zu setzen. Fehler bei der IT-Integration führen wiederum zum Stillstand geschäftskritischer Abläufe und beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit.
Gleiches gilt, wenn notwendige Weiterentwicklungen an den IT-Systemen brachliegen, weil die dafür notwendige Zeit und die personellen Ressourcen für die Eingliederung gebraucht werden. Abhilfe schafft hier nur ein schneller Projektabschluss. Dadurch lassen sich auch Kosten, etwa für Betrieb und Wartung redundanter Systeme, gering halten.
1 + 1 = 1,7
Unterschätzt wird häufig der menschliche Faktor. Bei der Verschmelzung von IT-Systemen prallen verschiedene Methoden und Techniken aufeinander und Mitarbeiter fürchten Veränderungen sowie Machtverlust oder bangen um ihren Arbeitsplatz. Diese Verunsicherung kann in letzter Konsequenz zur inneren Kündigung führen und den Projekterfolg gefährden.
Eine weitere Besonderheit bei Post-Merger-IT-Projekten ist auch, dass die Erfolgskurve nicht kontinuierlich steigt und Synergien verpuffen. Bis Zielsysteme und Prozesse tatsächlich aufeinander abgestimmt sind, ist die Produktivität der neuen Zielsysteme geringer als die der einzelnen Quellsysteme. Damit ist die Summe aus 1 + 1 eben nicht 2, sondern 1,7.