Gedächtnisübungen am Mini-PC
Gehirn-Jogging macht nicht schlauer
Sechs Wochen Hirn-Übungen nützen nur begrenzt
Nach sechs Wochen mussten alle Teilnehmer einen umfangreichen Test ihrer Hirnfunktion machen, den sie auch schon vor Beginn des Experiments über sich hatten ergehen lassen. Die Hirnforscher stellten die Ergebnisse einander gegenüber.
Alle 11.430 Probanden schnitten in den Tests besser ab als vor dem sechswöchigen Gehirn-Jogging - auch die aus der Kontrollgruppe ohne spezielles Übungsprogramm. Dieser Effekt ist den Wissenschaftlern zufolge aber typisch für Tests, die Probanden wiederholt machen. Auf das Training sei er nicht zurückzuführen.
Deutlich besser als vor der Übungsphase stellten sich die Teilnehmer nur bei genau den Aufgaben an, die sie trainiert hatten. Sogar bei den Mitgliedern der dritten Gruppe zeigte sich ein Trainings-Effekt: Sie gaben öfter richtige Antworten auf verwirrende Wissensfragen. Allerdings maßen die Forscher bei ihnen geringere Verbesserungen als bei den anderen Teilnehmern.
Übungs-Software bringt nicht mehr als Wissensfragen
Die Studie lieferte keinen Beleg dafür, dass Gedächtnisübungen die Gedächtnisfunktionen gesunder Erwachsener grundsätzlich verbessern. Nicht einmal auf mit den Übungen eng verwandte Aufgaben ließen sich die Trainings-Effekte übertragen.
Die Ergebnisse stützten keinesfalls den weit verbreiteten Glauben, dass die in der Fernseh-Werbung angepriesenen Mini-Computer zum Gehirn-Training das Gehirn grundsätzlich zu mehr Leistung anspornen, schreiben die Studienautoren. Wer sechs Wochen lang beliebige Wissensfragen im Internet beantworte, trainiere sein Hirn ebenso gut wie jemand, der im gleichen Zeitraum mit einem Trainings-Programm übe.