Medizintechnik nimmt Sonderrolle ein
Gesetze fordern Otto Bock-IT
Was macht die IT in der Medizintechnik besonders? Wo unterscheidet sie sich von anderen Branchen?
Gerade in der Prothetik gibt es nicht das Produkt von der Stange. Jede Prothese muss individuell gefertigt werden. Das heißt: Jeder Patient geht zu einem Sanitätshaus oder in entsprechende Werkstätten, in denen so genannte Clinicians das künftige Hilfsmittel entsprechend anpassen und zusammen mit dem Patienten das geeignete Modell aussuchen. Allerdings gab es für den Ablauf bis vor kurzem keinen standardisierten und geeigneten Prozess. Das haben wir geändert. Inzwischen haben wir in England 270 Anwender, die Clinicians, die mit der dafür geeigneten Software "SAP Business One" umgehen. Die Software nimmt die Daten auf, die in den Werkstätten aufgenommen wurden und gibt sie automatisch weiter an die Logistikzentren und schließlich die Fertigung. Es gibt erstmals einen einheitlichen Prozess.
In der Medizintechnik gilt zudem das Medizinproduktegesetz. Welche Restriktionen ergeben sich daraus für die IT?
Es gibt Dokumentationspflichten. Wir wollen den Life Cycle des Dokuments vollkommen in unserem Dokumentenmanagementsystem Filenet darstellen können. Wir müssen nachvollziehen können, welches Bauteil von wem stammt, Gebrauchsanweisungen, Handbücher und Spezifikationen zu den Produkten griffbereit haben. Bisher läuft vieles auf Papier. Jetzt schreiben wir etwaige Änderungen direkt elektronisch ins Dokument. Es existiert nur eine Version eines Dokuments.