CIO des Jahres 2010

Global Exchange Award - die Sieger

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Platz 3: Thomas Schott, Rehau

Thomas Schott ist Leiter IT bei Rehau.
Thomas Schott ist Leiter IT bei Rehau.
Foto: Rehau, Thomas Schott

Der Name von Thomas Schotts wichtigstem IT-Projekt ist Programm: Standardisierung, Konsolidierung und Virtualisierung der kompletten IT-Infrastruktur. Dementsprechend nahm der IT-Leiter der Rehau AG & Co. zunächst den sehr heterogenen und verteilten Server-Park in Angriff. Von Windows- über Linux-Server bis hin zu den klassischen Mittelstandssystemen der IBM (AS/400) hatte der kunststoffverarbeitende Hersteller mit rund 15.000 Mitarbeitern weltweit fast alle gängigen Server-Varianten in Betrieb. An erster Stelle stand für Schott deshalb das Konsolidieren und Virtualisieren der Server; ähnlich verfuhr er mit den diversen Storage-Systemen von Netapp und IBM.

Das Zusammenführen der zahlreichen IT-Komponenten machte auch vor der Anwendungslandschaft nicht halt. So werden inzwischen etwa alle Systeme für SAP-Services "von Neuseeland bis Kanada", wie Schott betont, zentral betrieben. Nur die Prozesskenner und der jeweilige First Level Support sitzen vor Ort. Zu den größeren Teilprojekten in diesem Kontext gehörte auch die Migration von weltweit mehr als 100 Lotus-Notes-Servern auf nur noch drei Microsoft-Exchange-2007-Cluster. Der Aufbau eines weltweiten VoIP-Netzes und die schrittweise Ablösung der alten TK-Technik dauern noch an. "In Summe steht damit ein stabiles und gut skalierbares Fundament für weltweit konsolidierte und hochverfügbare IT-Services zur Verfügung", resümiert der IT-Manager.

Auf Basis der modernen Infrastruktur könne Rehau neue Anwendungen in Bereichen wie CRM, E-Business oder Services in einem Bruchteil der Zeit und zu deutlich niedrigeren Kosten bereitstellen. Zudem sei die Qualität der weltweit offerierten IT-Dienste gestiegen. Last, but not least leistet die internationale IT-Konsolidierung der Rehau-Gruppe auch einen Beitrag zum Umweltschutz: Allein die Virtualisierung von Windows- und Linux-Servern führt durch den geringeren Stromverbrauch zu einem um 625 Tonnen reduzierten CO2-Ausstoß. 510 Tonnen CO2 lassen sich laut Schott durch die SAP-Virtualisierung einsparen, weitere 280 Tonnen durch das Zusammenführen der AS/400-Systeme.

Steckbrief

Thomas Schott ist Leiter IT bei der Rehau AG & Co. Er sagt: "Ein CIO ist dann erfolgreich, wenn er die Anforderungen des Business vollumfänglich versteht und schnell sowie in der geforderten Qualität kostenoptimal realisiert und allzeit den stabilen Betrieb der IT Systeme mit einem motivierten und engagierten Team gewährleistet."

Zum Unternehmen:

  • Name: Rehau.

  • Branche: Kunststoffverarbeitung.

  • Größe: 15.000 Mitarbeiter.

Das eingereichte Projekt:

  • Name: Provisioning und Virtualisierung der Citrixfarm.

  • Projektbeschreibung: Konsolidierung und Virtualisierung Server, Storage und der SAP-Services; Konsolidierung der Zugänge ins Internet (http) auf drei Standorte / Kontinente. Konsolidierung der Datensicherung auf eine LTO4 Library. Migration von weltweit mehr als 100 Lotus Notes Server auf drei Microsoft Exchange 2007 Cluster für Mail / Kalender. Migration der weltweit mehr als 100 Lotus-Notes-Applikationsserver auf ein zentrales Cluster. Aufbau eines weltweiten VoIP-Netzes und schrittweise Ablösung der alten TK-Technik. Collaboration: Erweiterung der bestehenden Videokonferenz-Systemlandschaft. IT Infrastruktur: Flexible und skalierbare Rack- und Verkabelungsinfrastruktur für Server-, Storage-, SAN- und Netzwerk-Komponenten. 7x24-Rufbereitschaft für alle relevanten Bereiche/Teams.

  • Zeitrahmen: Q01 2008 bis Q01 2010.

  • Eingesetzte Produkte:
    Hardware: FTS / HP Intel Server (Blade Systeme / PC Server). Storage NetApp (3140/3170), EMC (DMX4) und IBM (SVC) Storage. IBM LTO4 Tape Library / MAS Box (nur für IBM Mainframe). IBM iSeries (HW auf Basis pSeries). Cisco LAN / WAN / WLAN / Call Manager. Cisco WAE / WAFS. Firewalls Checkpoint auf Basis Crossbeam. Tandberg Videokonferenz MCU und VCS / Microsoft Round-Table-Kameras (alt: Sony und Polycom).
    RZ: (USV = AEG, Kälte = Trane, Klima = Emerson, Löschen = Minimax, Security = Siemens, Racks = Knürr, Verkabelung Geiger Maximizing, Rechnerraum Rehau. Eigenes Konzept für hochwirksame Luft-Wasser-Wärmeabdichtung).
    Software: Server Familie und ThinApp. IBM TSM und NetRanger (VMware).Windows 2003R2 - WIN2008 inkl Datacenter Versionen. Suse Linux SLES 9 und 10. FTS FlexFrame 4.x, mittlerweile 5.x. IBM DB2 UDB 9.5. NetApp Snapclone, Snapvault. MS Exchange 2007. MS Office Kommunikation Server 2007R2. Cisco Call Manager Version 6 & 7. F-Secure V9. Matrix 42 Empirium V12.

  • Zahl der IT-Projektmitarbeiter: 50.

  • Besondere Herausforderungen: Im Zuge der Standardisierung lag die Herausforderung darin überzeugend darzustellen, dass im Einzelfall individuelle Lösungen in einzelnen Standorten regional betrachtet günstiger und besser sein könnten, aber bei der Gesamtbetrachtung die Vorteile der Standardisierung ganz klar überwiegen und vor allem bestimmte Aufwendungen nur einmal und nicht an mehr als 100 Standorten weltweit zu erbringen sind. In manchen Ländern traten Probleme hinsichtlich der Lieferzeiten /Verzollung auf (beispielsweise Mexiko, Kasachstan). Bei der Konsolidierung hatten die dezentralen Verantwortlichen Angst, Ihre Kompetenz zu verlieren.

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