Soziales Netzwerk im Test
Google+ gegen Facebook
Mit Google+ - dessen für Google-Verhältnisse ungewöhnlich ansprechendes Design übrigens Macintosh-Urvater Andy Hertzfeld zu verdanken ist - lassen sich sogenannte "Circles" (zu deutsch Kreise) von Nutzern anlegen, etwa für den Austausch mit Familienmitgliedern oder den Arbeitskollegen.
Ein Dienst aus mehreren Bausteinen: Google+
Der Dienst besteht aus mehreren Bausteinen. Bei "+Sparks" trägt man seine Interessen ein und bekommt dann einen Strom an Web-Inhalten zu dem Thema. Mit der Videoplattform YouTube und einem Dienst wie Google News kann der Internet-Konzern hier aus dem Vollen schöpfen. Will man etwas zu dem Thema beitragen, erreicht man die Google-Nutzer mit denselben Hobbys. Die Funktion von Facebooks "Like"-Button übernimmt dabei die kürzlich gestartete Google-Alternative "+1", die jetzt auch international verfügbar ist. Sowohl für Google+ als auch für +1 benötigt der Nutzer ein Google-Profil (für Google-Apps-Konten gibt es bislang leider noch keine Profile).
Bei "+Hangouts" sind Videochats in größerer Gruppe möglich oder eine Unterhaltung per Text. Ein weiterer zentraler Baustein heißt "+Mobil". Man kann jedes Mal, wenn man etwas bei Google+ einträgt, seinen Standort angeben. Und um das Teilen von Fotos von unterwegs zu erleichtern, gibt es die Funktion "+Sofort-Upload": "Mit Eurer Erlaubnis fügt Google+ eure Fotos gleich nach der Aufnahme zu einem privaten Album in der Cloud hinzu und macht sie für alle eure Geräte verfügbar." Von dort kann man sie mit ausgewählten Menschen teilen.
Jeder potenzielle Facebook-Killer hat eine mächtige Aufgabe vor sich, schreibt Alys Woodwards im IDC-Netzwerk, weil Facebook einen großen zeitlichen Vorsprung sowie die Kleinigkeit von mehr als 500 Millionen Nutzern habe, die es von einer Alternative zu überzeugen gelte. Zudem sei es eine möglicherweise unmöglich zu bewältigende Herausforderung, neue Funktionen zu finden, die es bei Facebook nicht gibt (wie das Videoconferencing-Tool), trotzdem aber "stupid and simple" zu bleiben.
Facebook, schreibt Woodwards im IDC-Blog, habe damals diese Probleme nicht gehabt, um den früheren Platzhirsch Myspace zu toppen, allenfalls die Bräsig- und Beharrlichkeit der Anwender sei zu überwinden gewesen.