CRM-Markt in Deutschland

Große Anbieter, großer Appetit

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Branchenlösungen haben laut Schwetz nicht nur die Vorteile, dass die Prozesse im Standard weitgehend passen und die branchenspezifische Funktionstiefe größer ist, sondern auch, dass kein Overhead für nicht benötigte Funktionen bezahlt werden muss. "Die Berater dieser Anbieter bringen in der Regel Branchenexpertise in das Projekt mit ein, was sich deutlich auf die Einführungszeit und Qualität der Lösung auswirkt. Zudem entsteht weniger Aufwand für Wartung und die Release-Wechsel, also geringere TCOTCO", sagt Schwetz. Auch die Integration mit anderen, in der Branche üblichen Systemen verlaufe in der Regel reibungslos: "Sie kennen ihre Schnittstellen aus dem Effeff, weil sie das ja nicht zum ersten Mal machen." Nach seiner Auffassung steht das keinesfalls im Widerspruch zum Aufstieg des typischen Standardanbieters SAP: SAP ist auch deshalb so erfolgreich, weil es seine CRM-Lösungen in den unterschiedlichsten Branchenausprägungen anbietet." Alles zu TCO auf CIO.de

Microsoft drängt in den Markt

Neben den Walldorfern macht sich ein anderer Software-Riese auf, den deutschen CRM-Markt aufzumischen. "Die Microsoft-CRM-Lösung taucht zwar noch nicht auf den ersten Rängen auf, aber sie wird die CRM-Landschaft gründlich verändern", vermutet Schwetz. Zwar weise die Lösung noch einige Schwächen und Kinderkrankheiten auf, aber es werde nicht lange dauern, bis sich der Softwaregigant unter den Top-Anbietern etabliert.

So wie SAP durch seine Dominanz im ERP-Bereich eine exzellente Ausgangsposition auch für CRM hat, ist MicrosoftMicrosoft von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Mittelständlern mit seiner installierten Basis an Betriebssystemen flächendeckend vertreten. "Für CRM-Anbieter, die nur in Nischen oder regional vertreten sind, könnte es durchaus eine Alternative sein, statt die Eigenentwicklungen weiterzutreiben, auf die Anpassung und Implementation der Microsoft-Lösung umzusteigen", glaubt Schwetz. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Es bleibt also spannend im CRM-Markt. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft: Nach seriösen Schätzungen setzen in Deutschland zurzeit rund 25 000 Unternehmen eine CRM-Standardsoftware ein. Etwa die gleiche Zahl benutzt Eigenentwicklungen. Aber es sind mindestens 250 000 Unternehmen, die von ihrer Größe her sinnvoll eine CRM-Lösung einsetzen könnten. "Da klafft noch eine riesige Lücke", sagt CRM-Experte Schwetz.

Holger Eriksdotter [redaktion@cio.de]

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