Analysten urteilen über HP-Pläne

Hardware raus

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
PC-Sparte verkaufen, Tablets einstellen, WebOS eindampfen, Autonomy kaufen - ein strammes Programm. Experten bewerten die Ankündigungen und die Zukunft von HP äußerst kritisch.
HP-Chef Léo Apotheker stürzt das Unternehmen mit vollem Gewicht in einen Software-Kampf. Für den haben sich aber Wettbewerber wie IBM und Oracle schon lange fit gemacht.
HP-Chef Léo Apotheker stürzt das Unternehmen mit vollem Gewicht in einen Software-Kampf. Für den haben sich aber Wettbewerber wie IBM und Oracle schon lange fit gemacht.
Foto: HP

HP sorgt derzeit für mächtig Wirbel in der IT-Welt. Dabei waren es lediglich Absichten für die kommenden zwölf bis 18 Monate, die Konzernchef Léo Apotheker am 18. August verkündete. Aber diese Pläne haben es in sich: Von der Sparte Personal Systems Group (PSG) will sich HPHP offenbar trennen. Alles zu HP auf CIO.de

Der Weltmarktführer werde sich wegen zu kleiner Gewinnmargen aus der PC-Produktion verabschieden. Zugleich begräbt HP offenbar seine Ambitionen im Smartphone- und Tablet-Bereich und überlässt das Feld AppleApple, GoogleGoogle und MicrosoftMicrosoft. Eigene WebOS-Hardware wie den erst vor zwei Monaten vorgestellten Tablet-Rechner TouchPad will HP künftig nicht mehr herstellen. Nach Alternativen für das WebOS-Betriebssystem solle gesucht werden, hieß es zunächst. Inzwischen sickerte durch, dass zumindest die WebOS-Software strategisch und technologisch weiterentwickelt werden soll. Offiziell bestätigt ist dies aber nicht. Fest steht allerdings, dass HP-Ware wie das TouchPad derzeit zu Spottpreisen zu bekommen ist. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

PC-Markt: Verkaufte Geräte 2010.
PC-Markt: Verkaufte Geräte 2010.
Foto: IDC

Außerdem soll der von Branchenkennern auf rund zehn Milliarden US-Dollar geschätzte Kauf des britischen Datenanalysespezialisten Autonomy den radikalen Umbau zum Software- und Serviceunternehmen krönen.

An der Börse plumpste der Wert der HP-Aktie nach diesen Bekanntmachungen erst einmal mächtig nach unten, ohne sich seither wirklich zu erholen. Apotheker begann eilig Beschwichtigungsarbeit und sprach von einem Spin-off als bevorzugter Lösung fürs PC-Geschäft. Seither herrscht vor allem Konfusion an der Nachrichtenfront. So kündigte HP Anfang September an, sieben neue All-in-One-PCs auf den Markt zu bringen - wohlgemerkt kaum drei Wochen nach Bekanntwerden der Neuausrichtung. Ein kommunikativer Eiertanz, der Fragen aufwirft: Welche Folgen haben oder hätten die Vorhaben nun für HP, den IT-Markt, die Wettbewerber und die Anwender?

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