SAP-Chefaufseher

Hasso Plattner will hohe Management-Vergütung besser erklären

18.12.2017
SAP geht einem Bericht zufolge bei der zuletzt in der Kritik stehenden Vorstandsvergütung auf die Aktionäre und Investoren zu.

Mitgründer und Aufsichtsratschef Hasso Plattner wolle zwar das Modell nicht grundlegend ändern, es aber deutlich transparenter machen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Dabei solle vor allem besser erklärt werden, wie sich die zuletzt insgesamt rund 43 Millionen Euro hohe Vergütung des Top-Managements um Vorstandschef Bill McDermott errechne.

Dafür habe er bereits im Oktober ein Dutzend Investoren und Stimmrechtsberater in die Zentrale nach Walldorf geladen, um deren Meinung einzuholen. Im neuen Geschäftsbericht solle die Vergütungsregelung zudem umfassend erklärt werden. Damit will Plattner eine weitere Blamage wie bei der vergangenen Hauptversammlung vermeiden. Damals hatte zwar nicht die Vergütung direkt zur Abstimmung gestanden, dafür haben die Aktionäre aber den Aufsichtsrat nur mit einer hauchdünnen Mehrheit entlastet. Üblicherweise ist die Zustimmung zur Entlastung viel höher.

Kritik ist angekommen

"Ich verstehe die Kritik, dass die Regelung kompliziert ist", sagte Plattner damals. "Ich habe gedacht, dass ich als Professor dazu in der Lage bin, es Ihnen zu erklären." Investoren bewerten dem Bericht zufolge das Bemühen um mehr Transparenz grundsätzlich positiv. Jetzt, so heißt es im Vertrauen, bestehe aber die Erwartung, dass die Vergütung des Vorstands bei der nächsten Hauptversammlung wieder direkt auf der Tagesordnung stehe. SAPSAP habe sich auf Anfrage nicht dazu geäußert, heißt es in dem Bericht des "Handelsblattes" weiter. Alles zu SAP auf CIO.de

Anfang des Jahres hatte vor allem die Bezahlung des Vorstandchefs McDermott für Aufregung gesorgt. Dessen Gesamtbezahlung stieg dem Geschäftsbericht zufolge von rund 5 Millionen auf zirka 13,5 Millionen Euro an. Insgesamt stieg die Vergütung für den SAP-Vorstand im vergangenen Jahr auf 43 Millionen Euro an. 2015 hatte der Wert noch bei rund 25 Millionen Euro gelegen. Ein Grund für den starken Anstieg der Vergütung von McDermott und seiner Kollegen ist der höhere Aktienkurs.

McDermott steht seit Februar 2010 an der Spitze des Konzerns - erst zusammen mit Jim Hagemann Snabe und seit Mai 2014 allein. Der Aktienkurs hat sich seit Anfang 2010 fast verdreifacht. Inzwischen ist SAP mit einer Marktkapitalisierung von fast 120 Milliarden Euro der mit Abstand wertvollste börsennotierte deutsche Konzern. Anfang 2010 lag SAP mit rund 40 Milliarden Euro noch auf Rang fünf. (dpa/rs)

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