ERP aus der Cloud

Hilti führt SAP Business By Design ein

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

15 offizielle Länderversionen

Gerade in den kleinen südosteuropäischen Ländern leistet Hilti damit praktisch Pionierarbeit - und das nicht nur im Hinblick auf den DatenschutzDatenschutz. Zwar ist ByD bisher in 15 Länderversionen erhältlich (darunter USA, China, Kanada, Australien, Frankreich, Spanien), und weitere fünf (darunter Japan, Singapur und Südkorea) sind für das nächste Jahr angekündigt. Die kleinen und wirtschaftlich weniger gewichtigen Länder Südosteuropas sind aber nicht dabei. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Da eine - zumindest minimale - Anpassung an die landesspezifischen Gegebenheiten unerlässlich ist, arbeiten Hilti und SAP in einem "Co-Innovation-Projekt" gemeinsam an der sogenannten "Lokalisierung" der Software. Das Minimum: Das System muss an die Landeswährung und den örtlichen Mehrwertsteuersatz angepasst werden, und die wichtigsten Formulare, Briefe und Anschreiben müssen in der Landessprache vorliegen. "Wir sind ganz froh, wenn wir es bei dieser quasi Lokalisierung light belassen und ansonsten das System in Englisch betreiben können", sagt Projektleiter Nemetz, "aber das hängt natürlich von den jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen vor Ort ab." Eine tiefer gehende Lokalisierung betrifft dann vor allem die Anpassung der Finanz-, Lohn- und Gehaltsbuchhaltung an die landesspezifischen Regelungen.

Aus dieser Zusammenarbeit könnten dann auch Länderversionen entstehen, die SAP künftig für ByD anbietet. Ob das so kommt, ist allerdings nicht sicher: "Ob wir eine eigene Version für ein Land anbieten, hängt natürlich auch von der Nachfrage ab", sagt Rainer Zinow, der bei SAP für das strategische Management der On-Demand-Lösungen zuständig ist. Weil die kleinen südosteuropäischen Länder nicht unbedingt zu den aufstrebenden Wirtschaftsmächten gehören, dürfte sich die Nachfrage vorerst wohl in Grenzen halten.

Sicher ist, dass ByD im nächsten Jahr mit weiteren ERP-Funktionen sowie Integrationsszenarien für Niederlassungen ausgestattet und auf die Hana-Datenbank gehoben werden soll. Das Cloud-System soll so auch für den gehobenen Mittelstand bis hin zu einigen tausend Benutzern attraktiv werden. In der Ursprungsversion für maximal etwa 200 Benutzer konzipiert, verleiht die In-Memory-Datenbank Hana dem On-Demand-System zusätzliche Leistungskraft. So meldet SAP, dass der australische Bundesstaat New South Wales im nächsten Januar die größte ByD-Installation weltweit mit 8500 Benutzern in Betrieb nehmen wird.

Für Hilti-CIO Petry spielt das vorerst keine Rolle. Seine Zielarchitektur ist klar umrissen: die SAP-Business-Suite On-Premise im Headquarter, den Hilti-Werken und "großen" Niederlassungen, Business ByDesign für kleine bis mittlere Auslandstöchter. Wo genau die Grenze zwischen der Cloud-Software und der Business-Suite verläuft, wird im Einzelfall und unter Berücksichtigung der jeweiligen Prozessanforderungen entschieden. Sie werde aber wohl um die 200 bis 300 Mitarbeiter liegen.

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