IT-Strategietage
Hilti-CIO verkündet Ende der IT-Diktatur
Wenn Hilti-CIO Martin Petry bei den IT-Strategietagen über das Ende der IT-Diktatur spricht, setzt er am Anfang ebendieser Diktatur an. Die begann im Jahr 2000, damals war Hilti ein dezentral aufgestelltes Unternehmen mit einer dezentralen IT, in dem beispielsweise jedes Land sein ERP-System selbst aussuchte.
"Das war kein befriedigender Zustand", erinnert sich Petry. Man entschied sich für eine Neuausrichtung der IT-Strategie und begann, zentral zu standardisieren und konsolidieren. Schritt für Schritt wurde in den Folgejahren zentralisiert, bis die Mitarbeiter in mehr als 50 Vertriebsgesellschaften und der Liechtensteiner Zentrale mit globalen Prozessen, einem globalen SAP-System und einem globalen IT-Team arbeiteten.
War nun bei der Hilti-IT alles perfekt? Gab es nichts mehr für Petry zu tun? "Nicht ganz", sagt er. Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit zeigten ihm, dass die Zentralisierung nicht als Riesenerfolg wahrgenommen wurde. Vor allem aus den Fachbereichen erreichten ihn Klagen, dass man gerne agiler arbeiten würde und sich die Möglichkeit wünsche, Business-Gelegenheiten schneller zu nutzen.
"Wir sind zu weit gegangen", sagt Petry heute im Rückblick. Durch die extreme StandardisierungStandardisierung wurden den Mitarbeitern nur wenige Geräte zur Auswahl gestellt. Die Consumerisierung der IT hatte man unterschätzt. "Durch die Ausstattung der Mitarbeiter zuhause und die Digital Natives kommt eine Erwartungshaltung an die Unternehmens-IT heran, der wir uns stellen müssen", sagt Petry. Was man früher gemacht habe, sei heute Vergangenheit. Alles zu Standardisierung auf CIO.de