Konsolidierungsdruck nimmt zu
HP will mit EDS-Übernahme zu IBM aufschließen
Immerhin macht HP mit der Übernahme ein "profundes Bekenntnis zum Service-Geschäft", attestiert Tobias Ortwein. Sollte die Firma auch. Ist das doch die Chance, im Wettrennen mit Konkurrent IBM, Boden gut zu machen, wie IDC-Mann Rüdiger Spies sagt.
Auf dem Service-Markt kann HP im Kampf gegen IBM nur durch Zukäufe gewinnen
Brent Bracelin, Analyst bei Pacific Crest Securities, ist davon überzeugt, dass HP in diesem Zweikampf überhaupt nur noch durch Zukäufe gewinnen kann. "Was den Service-Markt angeht, stimmt das", sagt Spies. In Bezug auf die Herstellung von PCs ist HP aber weltweit führend, nachdem IBM im vergangenen Jahr seine PC-Sparte an Lenovo verkauft hat. Spies sieht im HP-EDS-Deal denn auch Parallelen zur Übernahme von PricewaterhouseCoopers durch IBM.
Eines dürfte jedenfalls feststehen: "Für regionale Anbieter wie T-Systems oder Atos Origin hieße eine solche Übernahme, dass der ohnehin schon bestehende Konsolidierungsdruck weiter zunehmen wird", sagt PAC-Analyst Tobias Ortwein.
Im vergangenen Jahr erreichte HP Services auf dem deutschen IT-Services-Markt einen Anteil von fünf Prozent. Dabei konnte die deutsche Service-Sparte beim Wachstum nicht mithalten, das Plus von sechs Prozent lag unter dem Durchschnitt.
Trotz des Verlustes des Deutschland-Chefs Reinhard Clemens an T-Systems gehörte EDS im vergangenen Jahr zu den Gewinnern im deutschen IT-Services-Markt. Das Geschäft wuchs um rund 16 Prozent, getrieben vor allem durch die Übernahme der Arcandor-IT-Tochter Itellium. "Das hat den Dienstleister einen guten Schritt vorangebracht", meint PAC-Berater Stephan Kaiser.