Energiewende
Ich weiß, ob Du gestern geduscht hast
Ich weiß, was du gestern im Fernsehen geschaut hast
Der Verbraucherschützer Peter Kafke sieht intelligente Stromzähler grundsätzlich positiv. "Aus Verbrauchersicht sind Smart Meter eine kluge Sache. Sie helfen, etwas über die eigenen Verbräuche zu erfahren", sagt er Handelsblatt Online. Doch der Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Bundesverband beklagt: "Die Einführung von intelligenten Stromzählern ist ein gutes Beispiel für schlechte Politik. Smart Meter wurden per Verordnung vorgeschrieben, bevor es einen technischen Standard gab. Damit verbrennt man in der Öffentlichkeit eine solche Technologie."
- Platz 7: Deutschland
Mehr als doppelt so viele Einwohner wie Kanada hat Deutschland, und ist dennoch hinter dem nordamerikanischen Land, wenn es um den Stromverbrauch geht. 545 Milliarden Kilowattstunden wurden 2011 verbraucht. Beim Export von Strom ist Deutschland hingegen fast Spitze. Im weltweiten Vergleich exportiert nur Nachbarland Frankreich mehr. - Platz 8: Frankreich
Als Stromexporteur ist Frankreich die weltweite Nummer Eins. Beim Stromverbrauch liegt das 65 Millionen Einwohner-Land dagegen nur auf dem achten Platz. Die Franzosen setzen bei der Stromerzeugung voll auf Atomkraft. 58 Meiler waren 2011 in Betrieb. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im gleichen Zeitraum neun Atomkraftwerke, in Spanien acht und im Vereinigten Königreich 18. - Platz 9: Brasilien
Neungrößter Stromverbraucher ist Brasilien. In dem südamerikanischen Land leben 200 Millionen Menschen. - Platz 1: China
China ist die weltweite Nummer Eins unter den Stromverbrauchern. Kein anderes Land benötigt mehr Strom. Auch bei der Stromerzeugung ist das Land an der Spitze, exportiert jedoch nicht besonders viel von seiner Energie. Im Ranking der Strom exportierenden Länder belegt die Volksrepublik nur den neunten Platz. - Platz 2: USA
Der zweitgrößter Stromverbraucher der Welt ist die USA. Fast fünf Prozent der installierten Stromerzeugungskapazität waren im Jahr 2010 regenerative Energien. - Platz 3: Japan
Den dritten Platz der größten Stromverbraucher belegt Japan. Das Land ist zugleich viertgrößter Stromproduzent der Erde, vor ihm liegen nur Russland, China und die USA. Mit seinen Erzeugungen versorgt sich Japan im Gegensatz zu diesen Ländern jedoch ausschließlich selbst. - Platz 4: Russland
Fast genauso viel Strom wie Japan verbraucht Russland und liegt somit auf dem vierten Platz der weltweit größten Verbraucher. Das Land ist zudem drittgrößter Stromproduzent. - Platz 5: Indien
Der fünftgrößte Stromverbraucher der Welt ist Indien. Kein Wunder: Das Land ist nach China das bevölkerungsreichste der Welt, 1,3 Milliarden Einwohner leben dort laut Schätzungen. - Platz 6: Kanada
Auf dem sechsten Platz der größten Stromverbraucher gibt es eine Überraschung: Kanada. Dabei ist das Land relativ spärlich besiedelt, nur 34 Millionen Menschen leben dort. - Platz 10: Südkorea
Südkorea ist auf dem zehnten Platz der größten Stromverbraucher der Welt. Das Land versorgt sich laut der US-Informationsbehörde CIA komplett selbst, importiert also keinen Strom. Seinen Strom erzeugte Südkorea im Jahr 2010 zu fast einem Drittel mit Atomkraft, bis 2024 soll sie fast 50 Prozent der Stromproduktion ausmachen.
Die Gefahren, die von Smart Metern ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Der IT-Experte Ulrich Greveler forscht seit vielen Jahren zu diesem Thema, inzwischen an der Hochschule Rhein-Waal. Im Jahr 2011 veröffentlichte er eine Aufsehen erregende Studie zur Sicherheit von Smart Metern. Greveler testete mit seinem Team an der FH Münster ein Gerät der Firma Discovergy. Es erfasste sekundengenau den Stromverbrauch - und bot damit erschreckende Möglichkeiten, den Nutzer zu überwachen.
Greveler konnte anhand der Aufzeichnungen etwa feststellen, was der Nutzer im Fernsehen schaut und ob er möglicherweise einen geklauten Film auf seinem DVD-Rekorder abspielte. Der Zugriff war wegen unzureichend gesicherter Kanäle sogar von außen möglich. Diese Sicherheitslücke hat Discovergy inzwischen zwar geschlossen. Und mit den am meisten verbreiteten Geräten ist das Ablesen des Fernsehprogramms nun auch nicht mehr möglich, da sie nur im 15-Minuten-Takt und nicht im Sekundentakt messen.
Doch auch mit diesen Geräten kann der Tagesablauf sehr exakt nachgezeichnet werden. Zum Beispiel, wann man am Morgen geduscht hat. Oder dass es am Montag beim Treffen mit Freunden etwas später geworden ist und man erst um 5 Uhr in der Früh nach Hause gekommen ist.
Im Umgang mit den diesen Daten gibt es bisher keine konkreten Regelungen. Experten kritisieren seit langem, dass die Gesetze zum DatenschutzDatenschutz nicht mehr der Realität gerecht werden. Alles zu Datenschutz auf CIO.de