Strategien


Warten auf schlaue Fabriken

Industrie 4.0 kommt erst 2025

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Die Smart Factory, in der alle Bereiche vernetzt sind und selbstständig Daten austauschen, bleibt vorerst Vision. Industrie 4.0 soll sich laut einer VDE-Studie erst 2025 durchsetzen.

Das neue Zauberwort in der Fertigungsindustrie lautet "Industrie 4.0". Damit ist eine Vernetzung von Maschinen, Herstellungsprozessen und Lagersystemen gemeint, die den selbstständigen Informationsaustausch zwischen diesen Bereichen erlaubt. Doch noch hinkt die Realität in produzierenden Unternehmen der Vision weit hinterher. "Industrie 4.0Industrie 4.0 wird kommen, allerdings nicht vor 2025", so fasst der "Trendreport 2013" des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) das Kernergebnis einer Umfrage zu diesem Thema zusammen. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Smart Factory scheitert an IT-Sicherheit

Zwar sind 73 Prozent der Studienteilnehmer der Meinung, dass Industrie 4.0 den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken wird. 70 Prozent gehen allerdings davon aus, dass die Konzepte in einem volkswirtschaftlich bedeutenden Umfang erst bis zum Jahr 2025 und später umgesetzt sein werden. Nur etwas mehr als ein Fünftel glaubt, dass dies vor 2020 der Fall sein wird.

Die größten Barrieren für den Aufbau einer sogenannten "Smart Factory" sehen zwei Drittel der Umfrageteilnehmer in bislang nicht geklärten Fragen zur IT-Sicherheit. Das ist nachvollziehbar. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Bereiche bei der Produktherstellung wie Lager, Anlagen oder Liefernetzwerke, die Daten online austauschen, können bislang nicht bekannte Bedrohungsszenarien entstehen. Schon heute sind Schadprogramme wie Stuxnet in der Lage, SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition) zu kapern und lahmzulegen.

Für Industrie 4.0 fehlen Normen und Standards

Weitere Hürden auf dem Weg zu Industrie 4.0 sehen jeweils 43 Prozent der Befragten in fehlenden Normen und Standards sowie in einem hohen Qualifizierungsbedarf des Personals. 35 Prozent halten überdies die bisher eingesetzte Informations- und Kommunikations-Infrastruktur für nicht leistungsfähig genug. 31 Prozent sind davon überzeugt, dass auch hohe Investitionskosten Firmen beim Aufbau schlauer Fabriken bremsen.

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