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Manufacturing Execution System bei Novartis Pharma

Produktionsdaten in Echtzeit

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
Das Schweizer Pharmaunternehmen verbindet mit einem Fertigungs-Management-System die Produktions- mit den Verwaltungsdaten. Maschinenführer erhalten damit alle Produktionsinformationen in Echtzeit - notfalls werden diese an die Werkshallenwand projiziert.
Im Schweizer Produktionswerk von Novartis Pharma werden Medikamente unter sterilen Bedingungen abgefüllt.
Im Schweizer Produktionswerk von Novartis Pharma werden Medikamente unter sterilen Bedingungen abgefüllt.

Wenn im Baseler Werk ein Medikament wie das Blutdrucksenkungsmittel Diovan vom Band läuft, betreut ein einziges Produktionsteam alle Arbeitsschritte. Vom Milligramm genauen Abwiegen der Wirkstoffe über einzelne Herstellungsschritte bis hin zur Verpackung verantwortet eine autonome Arbeitsgruppe die Produktion. "Aber damit sie selbstständig die geforderten Leistungsvorgaben einhalten kann, wenn etwas schief läuft, braucht sie zusätzliche Informationen“, sagt Ralph Häfeli, Head of Global IT Systems bei Novartis Pharma in der Schweiz.

Ist eine Maschine kaputt? Fehlt Material? Wo wird während der Produktion Zeit verloren? Diese Angaben so bereitzustellen, dass eine Produktionsmannschaft damit arbeiten und auf Fehler sofort reagieren kann, ist keine einfache Aufgabe. Das Management bekommt über Reporting-Tools nicht nur regelmäßig Auswertungen über Umsatz und Absatz, sondern auch über die Auslastung der Maschinenparks und die Produktivität einzelner Werke rund um die Welt. "Aber das Betriebspersonal in der Werkshalle braucht keine historischen Auswertungen, sondern rund um die Uhr einen aktuellen Status der Produktion“, sagt Häfeli.

Eigentlich sollte das kein Problem sein, denn an Reporting-Werkzeugen für Unternehmensdaten herrscht kein Mangel. In Data Warehouses werden die Daten aus dem operativen Geschäft gesammelt und konsolidiert, mit Data-Mining-Verfahren durchforstet und mit Business-Intelligence-Funktionen sowie andere Anwendungen so zusammengefasst, dass sich die Entscheider auf einen Blick ein Bild von der Lage machen können. Das gilt in der Regel aber nur für Verwaltungsdaten.

Wirrwarr mit 70 Anwendungen

Dagegen sind Daten aus Werkshallen eine noch wenig erschlossene Welt. Auch in der Produktion arbeiten bei Novartis einige SAP-Anwendungen, etwa zur Lagerverwaltung. Doch in den Maschinenparks herrscht Wirrwarr: 70 unterschiedliche Anwendungen kommen zum Einsatz, etwa zur Produktionsplanung, zur Steuerung der Maschinen oder um Informationen zur Instandhaltung der Maschinen oder zu Umweltbelastungen zu sammeln.

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