Cloud Computing


16 Rechenzentren in die Cloud

ING Group: Endstation Cloud

28.06.2012
Von Ursula Pelzl
Zentrale der ING-Gruppe in Amsterdam.
Zentrale der ING-Gruppe in Amsterdam.
Foto: Tom Koene / Lineair

Neue Aufgaben und Definitionen muss auch ING umsetzen. Die konkrete Umsetzung des Projektes werden etwa 900 ING-Kollegen aus der IT begleiten. Aber auch die Kollegen auf der Business-Seite sind gefragt, denn der Umzug in das Zeitalter des Cloud Computings hat Auswirkungen auf alle Mitarbeiter. "Wir haben ein breit angelegtes Schulungsprogramm mit führenden Anbietern wie HP, IBMIBM, Cisco, VMware und anderen entwickelt", sagt van Wyk, dem es wichtig ist, alle Angestellten von Anfang an als überzeugte Mitreisende zu gewinnen. Sie sollen Schritt für Schritt lernen, sich in den virtuellen Strukturen sicher zu bewegen und auch ihre neuen Rollen zu verstehen. Wichtig ist ihm vor allem, dass das Management eine Vorbildfunktion einnimmt, denn: "Dies ist ein Transformationsprozess, der die gesamte Bank betrifft." Alles zu IBM auf CIO.de

Eine Transformation, die nicht in der Private Cloud endet. Sie ist für Van Wyk nur ein Zwischenstopp auf der Reise. Die nächste Etappe ist bereits eingeläutet. Sie führt in eine Mischwelt aus privater und öffentlich zugänglicher Cloud. Hybride Modelle kombinieren die Vorteile der öffentlichen und der privaten Cloud. So profitieren die Nutzer einerseits vom individuell konfigurierten und hohen Sicherheitsgrad für die Speicherung und den Abruf sensibler Daten. Andererseits können sie auch die flexible Skalierbarkeit der öffentlichen Cloud für die Entwicklung und den Test von Softwareapplikationen nutzen. Bei HP ist man überzeugt, dass sensible Daten in einer zuverlässig gemanagten Cloud sogar sicherer sind als in firmeneigenen Rechenzentren.

Skepsis bei der Public Cloud bleibt

Van Wyk betont, dass er "große Vorsicht" walten lassen will. Eine sorgfältige Analyse soll klären, welche Anwendungen und Services sich besonders für den nächsten Umzug eignen: "Wir werden erst umziehen, wenn wir unseren Kunden und Angestellten in der Hybrid-Wolke und in öffentlichen Cloud-Umgebungen die gleiche Sicherheit bieten können wie in der akzeptierten Private Cloud."

Auf seiner Reise in die Public Cloud sieht sich van Wyk als einen der Schrittmacher der Branche. Innerhalb von fünf Jahren wollen über 80 Prozent der CIOs von Banken und Versicherungen geschäftskritische Bankenanwendungen aus der Public Cloud beziehen - so die HP-Studie. Van Wyk will nichts über das Knie brechen - doch er schätzt, dass er zentrale Services bereits in zwölf bis 24 Monaten in der Public Cloud anbieten wird. Sollten sich zwischenzeitlich Zweifel ergebe, werde er die Fahrt verlangsamen.

"Ich denke, bis wir höchstvertrauliche Daten und Informationen in öffentliche Wolken stellen, muss die Technologie noch verbessert werden. Die Technologie wird sich aber weiterentwickeln, sodass wir eines Tages auf dem Stand sein werden, unsere Services in der Public Cloud abbilden zu können. Wir werden zunächst unsere Erfahrungen sammeln auf der Ebene der Kollaboration und der Infrastruktur, um dann schrittweise immer mehr Systeme in die Wolke auszulagern. Die Reise ist noch lange nicht zu Ende."

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