Mit "Alloy" gegen Oculus

Intel nimmt virtuelle Realität in Angriff

17.08.2016
Auf der Suche nach neuem Geschäft will Intel groß ins Geschäft mit virtueller Realität einsteigen. Der Chipkonzern entwickelte eine Brille, die Objekte aus der echten Umgebung in künstliche Welten integrieren kann. Bauen sollen sie andere Hersteller.

Die DatenbrilleDatenbrille, die Intel-Chef Brian Krzanich präsentierte, soll den nächsten Schritt in der Evolution der virtuellen Realität bringen. Das mit Kameras und diversen Sensoren ausgestattete Gerät mit dem Codenamen "Project Alloy" erzeugt nicht nur eine digitale Umgebung vor dem von der Außenwelt abgeschirmten Auge des Betrachters, wie etwa Oculus von Facebook und Vive von HTC. Dazu finden auch Gegenstände oder Personen aus dem realen Umfeld Einzug in die künstliche Realität. So sieht der Träger digitale Ebenbilder seiner Hände und kann sie auch als Werkzeug oder als Spiele-Steuerung benutzen. Alles zu Wearables auf CIO.de

Mit der neuen Datenbrille "Alloy" will Intel Modellen wie Oculus Rift oder HTC Vive Konkurrenz machen.
Mit der neuen Datenbrille "Alloy" will Intel Modellen wie Oculus Rift oder HTC Vive Konkurrenz machen.
Foto: Oculus VR, Inc., www.oculus.com

Bei der Vorführung auf der Intel-Entwicklerkonferenz IDF in San Francisco am späten Dienstag ließen sich so zum Beispiel mit Bewegungen realer Hände virtuelle Türen öffnen. Intel nennt das Prinzip "merged reality" - verschmolzene oder gemischte Realität.

"Merged reality wird eine dieser fundamentalen Veränderungen sein, die neu definieren, wie wir arbeiten, uns unterhalten lassen und wie wir kommunizieren", versprach Krzanich.

Zusätzlich beobachten die Sensoren der Brille die Umwelt und warnen den Träger vor Gegenständen oder Hindernissen in seinem Weg. Denn mit "Alloy" soll er frei herumlaufen können, es gibt keine störenden Kabel mehr wie bei der Konkurrenz, Batterie und Mini-Computer sind integriert.

Der Intel-Chef will mit "Alloy" die Datenbrillen in den Massenmarkt bringen. Allerdings nicht alleine. Intel will "Alloy" nur als Referenzplattform entwickeln und diese dann an Hersteller wie Dell, HP, Asus oder Acer oder chinesische No-Name-Hersteller abgeben. Jedermann kann dann auf Basis der Intel-Technologien solche Geräte bauen. Ein genauer Zeitpunkt für die Fertigstellung von "Alloy" oder Namen interessierter Hersteller wurden zunächst nicht genannt.

Denn für den Erfolg ist auch Software entscheidend und dass genug Apps, ob für Spiele oder Arbeit, vorhanden sind. Hier hat sich Intel einen alten Partner gesichert: Terry Myerson, Microsofts Manager für Windows erschien auf der Bühne und versprach, dass Windows 10 in einem Update in 2017 die "Holographic"-Softwareplattform für die hauseigene Hololens-Brille bekommen werde. Und Intels "Alloy" werde auch mit Windows funktionieren.

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