Investment-Strategien

IT-Budgets steigen nur leicht

Grant Gross schreibt für die US-amerikanische IDG-Publikation CIO. Zuvor war er als Washington-Korrespondent und später als leitender Redakteur beim IDG News Service tätig.

Für SnapLogic, das Kunden bei der Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt, war es laut CTO Stone naheliegend, KI auch intern einzusetzen. Beispielsweise hat die Firma KI-Anwendungen in der Finanzabteilung für monatliche Umsatzprognosen eingeführt, in der Vertriebsabteilung, um Ausschreibungen automatisch zu beantworten, sowie in der Marketingabteilung, um beim Schreiben von Website-Inhalten zu helfen. Die Personalabteilung plant den KI-Einsatz zur Neuformulierung von Stellenbeschreibungen.

Stone geht zudem davon aus, dass die IT-Budgets in vielen Unternehmen steigen werden, da sie sich darauf konzentrieren, veraltete Systeme zu modernisieren, technische Schulden abzubauen, neue Einnahmequellen zu eröffnen und die Grundlagen für die KI-Einführung zu schaffen.

Für ihn überwiegen die Verheißungen der KI die Sorgen über Zinssätze und globale Konflikte: "Wir fangen an, detaillierte, spezifische Investitionsrenditen aus frühen Experimenten mit generativer KI zu sehen", berichtet Stone. "Der Return ist vertrauenswürdig genug, um Investitionen angesichts wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten voranzutreiben."

Geld sparen und kleine Schritte machen

Forrester habe eine gewisse wirtschaftliche Unsicherheit einkalkuliert, auch wenn der Report noch vor der Volatilität der weltweiten Aktienmärkte Anfang August 2024 veröffentlicht wurde, sagt Christopher Gilchrist, Principal Analyst bei dem Analystenhaus. Die Ausgabenprognosen würden nach wie vor gelten, selbst wenn die hohen Zinssätze in einigen Regionen viele Unternehmen dazu veranlassen könnten, IT-Upgrades in Etappen zu planen.

"Wir werden sehen, dass viele Firmen ihre langfristigen Transformationsprojekte in mundgerechte Stücke aufteilen", fügt Gilchrist hinzu. "Anstelle einer großen, umfassenden Umgestaltung über fünf Jahre hinweg wird es sich um strategische, zeitlich begrenzte Vorhaben handeln, bei denen es eher um schrittweise Fortschritte geht als um den großen Wurf."

Angesichts der bescheiden steigenden oder stagnierenden Budgets, mit denen viele IT-Leiter rechnen, rät Forrester ihnen, ihre Daten zu bereinigen und Leitplanken zu setzen, bevor sie massiv in KI investieren. In Anbetracht knapper Geldressourcen sollten CIOs zudem auf eine ausufernde Cloud-Nutzung in ihren Unternehmen achten und nicht benötigte sowie redundante Cloud-Services abbauen, empfehlen die Analysten. IT-Führungskräfte sollten auch darauf drängen, manuelle Prozesse "rücksichtslos" zu automatisieren und nicht benötigte VMware-Lizenzen und -Verträge nach den jüngsten, teilweise erheblichen Preiserhöhungen zu streichen.

Wildwuchs zurückschneiden

Cloud-Wildwuchs sei laut Gilchrist keine Seltenheit, da viele Unternehmen in den vergangenen Jahren überstürzt in die Cloud gelaufen seien, ohne über eine vollständige Strategie zu verfügen. Dasselbe Szenario werde sich wahrscheinlich auch bei der Einführung von KI abspielen.

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