Investment-Strategien

IT-Budgets steigen nur leicht

Grant Gross schreibt für die US-amerikanische IDG-Publikation CIO. Zuvor war er als Washington-Korrespondent und später als leitender Redakteur beim IDG News Service tätig.

"Die natürliche Tendenz von Unternehmen besteht darin, sich auf die Implementierung der Cloud zu konzentrieren und nicht unbedingt auf die anschließende Adoption", fügt der Analyst hinzu. Es sei eine Sache, Azure zu implementieren, und eine andere, sich als Unternehmen tatsächlich um das Implementierte herum zu organisieren. Stattdessen gäbe es einen "massiven Schrotflinten-Ansatz", so Gilchrist, nach dem Motto: "Wir müssen die Cloud ausprobieren, wir müssen experimentieren."

Unterschiedliche Ansichten über IT-Ausgaben

Einige IT-Führungskräfte geben an, dass ihre IT-Budgets im Jahr 2025 voraussichtlich leicht ansteigen werden und dass sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Beste daraus zu machen. Freshworks, ein SaaS-Anbieter für Kundenservice, CRM und andere IT-Funktionen, erwartet Budget-Erhöhungen, die sich auf Automatisierung und KI konzentrieren, sagt Ashwin Ballal, CIO des Unternehmens.

"Wir konzentrieren uns auf Tools, die nervenaufreibende Arbeiten sowie Komplexität reduzieren und gleichzeitig Reifegrad, Funktionalität und Geschwindigkeit einer Problemlösung bieten, die Mitarbeiter von heute benötigen", sagt der IT-Chef. "Die Wahrheit ist, dass die meisten IT-Teams und Mitarbeiter im Allgemeinen durch ihr Arbeitspensum und die ständigen Anforderungen an Wachstum und höhere Qualität überlastet sind."

Ebbe und Flut

Es gibt jedoch einige Ausreißer auf der Kurve der IT-Ausgaben. Tyler Fisher, COO bei Counslr, einem Hersteller von Apps für psychische Gesundheit, rechnet damit, dass sein IT-Budget im nächsten Jahr um bis zu 25 Prozent steigen wird.

Das 2019 gegründete Unternehmen habe eine Größe erreicht, die es von einigen "Launen" des breiten Marktes abschirme, sagt er. "Wir haben noch keine übermäßig hohen Ausgaben, die uns auf der geschäftlichen Seite belasten könnten, und da wir gute individuelle Beziehungen zu jedem unserer Kunden haben, sind wir auch auf der geschäftlichen Seite zuversichtlich", sagt Fisher.

Am anderen Ende des Ausgabenspektrums steht Barco ClickShare, ein Anbieter von Konferenzraumtechnologie. Daniel Root, Leiter der Abteilung für globale strategische Allianzen, rechnet nicht mit einem Anstieg der IT-Ausgaben. Das Unternehmen hat seine kurzfristigen IT-Initiativen bereits geplant, einschließlich der Aufrüstung seiner globalen Konferenzräume für eine bessere hybride Kommunikation und Zusammenarbeit.

"Unsere Strategie dreht sich um kontinuierliche, schrittweise Verbesserungen, für die bereits Budgets vorgesehen sind", fügt Root hinzu. Diese Projekte versprächen eine erhebliche Zeitersparnis für die Mitarbeiter, auch wenn die Kosteneinsparungen minimal seien.

Bei der Planung künftiger IT-Budgets behält Root mehrere externe globale Faktoren im Auge, darunter eine sich abschwächende US-Wirtschaft, bevorstehende Wahlen, Spannungen im Nahen Osten und die Energiekosten. "Wir nehmen diese Probleme zwar ernst, müssen aber weiterhin die notwendigen Investitionen tätigen, ohne uns in unsicheren Zeiten zu sehr zu verausgaben", sagt er. "Unsere Kunden sind ähnlich besorgt und wir beobachten einen weltweiten Trend zu vorsichtigen Ausgaben, da sich die Unternehmen vor möglichen Störungen fürchten, die wichtige Märkte beeinträchtigen könnten." (ajf/jd)

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