CFO Görwitz zu effizientem SCM bei Altana Pharma

"IT fehlt bei Prozessen der strategische Ansatz"

CIO: Sie mussten Prozesse neu definieren.

Görwitz: Wir haben ein neues Konzept entworfen und einen zentralen Prozessmanager geschaffen. Der zweite Schritt war ein Paradigmenwechsel. Nicht der Produktionsleiter hat das Sagen, was typisch ist für die Pharmaindustrie, sondern der Supply Chain Manager bestimmt die Geschwindigkeit in der Kette.

CIO: Das geht nicht ohne eine optimierte IT. Was war technisch nötig?

Görwitz: Wir müssen anders kommunizieren können mit einem integrierten IT-Ansatz. Wir hatten unter der Produktionsebene die ERP-Systeme – aber nicht integriert. SAPSAP hatte damals eine definierte Logik, die uns immer wieder in Rückstand gebracht hat. Da bin ich auf das "way" von Wassermann gestoßen – das Prinzip der rückstandsfreien Produktion. Alles zu SAP auf CIO.de

CIO: Und damit konnten Sie die Schwächen von SAP ausgleichen.

Görwitz: Wir haben SAP das "way" als Planungstool vorgeschaltet. Alles, was mit den Kundenaufträgen zu klären war, haben wir ins "way" reingelegt und dem Prozessmanager gesagt: Klärt alles mit den Kunden, bevor es in SAP scharf geschaltet wird. "Way" checkt den Bedarf und verteilt die Information auf die Produktionsorte und logistischen Einheiten. Das Tool entdeckt Bottlenecks und gibt dem Planer Hinweise, die geklärt werden müssen – auf Kapazitäten, Material etc.

CIO: Das heißt, Sie hatten das erste Mal ein System, das die Lieferkette überwacht?

Görwitz: Ja, doch es fehlt noch der dritte Schritt – das Ganze zu messen. Wir mussten die Lieferkette mit einem Key Performance System überziehen. Und da zählen für mich hauptsächlich drei Indikatoren: Qualität muss einwandfrei sein, Good Manufacturing Practice fordert, regulatorische Bestimmungeneinzuhalten, Anforderungen an Reinheit, regelmäßiger Schulung des Personals zu erfüllen und Prozesse und Maschinen durch Behörden abnehmen zu lassen. Der zweite ist der Customer Service Level, also die Vollständigkeit und Pünktlichkeit der Lieferungen und der dritte die Cost of Goods, gemessen in Prozent vom Umsatz.

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