In den Warenhäusern der Karstadt-Quelle AG dürfte es wohl bald mehr modisch grüne Blusen der häufig nachgefragten Konfektionsgröße 38 geben. Der Erkenntnis, das Produktportfolio unbedingt stärker den aktuellen Kundenbedürfnissen anpassen zu müssen, folgte die Entscheidung, ein neues Warenwirtschaftssystem zu implementieren. Durch bedarfsgerechte Bestellung und Verteilung von mehr als einer Million unterschiedlichen Artikeln, die aus aller Welt an tausende Abteilungen der über 200 europäischen Warenhäuser geliefert werden, will Karstadt-Quelle dringend benötigtes Geld einsparen. Wunsch des Konzerns: Bestandskosten zu senken und Umsatz und Gewinnmarge nachhaltig zu verbessern.

„Zurzeit befinden wir uns in der Renovierung unser gesamten IT-Landschaft“, sagt Ulrich Engelhardt, CIO der Karstadt Warenhaus AG und Geschäftsführer der Itellium Systems & Services GmbH, der IT-Tochter des Handelskonzerns. „Etwa 90 Prozent aller Geschäftsprozesse packen wir im Rahmen dieser Renovierung an.“

Die Entscheidung für mySAP-Retail fiel im Frühjahr 2002. Die Planungen für dieses ehrgeizige strategische Projekt, in dessen Mittelpunkt eine Straffung und StandardisierungStandardisierung der bisherigen Systeme steht, geht bis über das Jahr 2010 hinaus. Bis jetzt arbeiten 30 Filialen mit dem neuen Betriebssystem, alle anderen sollen in den nächsten Jahren folgen. „Wir planen ein neues Kassensystem, parallel dazu eine Filialwarenwirtschaft, ein Kundenbestellsystem, ein Informationssystem sowie ein zentrales Modul zur Preis- und Aktionsverwaltung, alles auf Basis des gleichen Softwaresystems Beenstore der Firma PCMS (U.K.). – eine Integrationslösung, die eine homogene Architektur schafft, Java-basiert mit Linux als Betriebssystem“, schwärmt der IT-Chef. Zu konkreten Zahlen hält er sich bedeckt: Weder die Höhe der Investitionen, noch die Summe der erhofften direkten und indirekten Einsparungen werden genannt. Auch bei der Frage nach dem IT-Budget muss der CIO passen. Alles zu Standardisierung auf CIO.de