Opposition kritisiert überzogenes Projektvolumen
IT-Projekt Herkules nimmt parlamentarische Hürde
Bei dem IT-Projekt soll in den kommenden zehn Jahren die bisher nicht vernetzbare zivile Telefon- und Computertechnik der Bundeswehr erneuert werden. Laut der Bundeswehr wird sie zusammen mit Siemens Business Services und IBMIBM die Gesellschaft BWI Informationstechnik GmbH gründen. Daran wird die Bundesrepublik zu 49,9 und das Auftragskonsortium zu 50,1 Prozent beteiligt sein. Unter anderem werden 140.000 PCs, die zentralen Systeme in den Rechenzentren sowie die Netzwerkinfrastruktur in öffentlich-privater Partnerschaft betrieben. Alles zu IBM auf CIO.de
Die Haushaltsexpertin der Linksfraktion, Gesine Lötzsch, sagt unter Berufung auf den Bundesrechnungshof, eine Milliarde Steuergelder könnten gespart werden, wenn das Ministerium das Projekt in eigener Regie durchführe. "Das Verteidigungsministerium begibt sich in eine überteuerte Abhängigkeit. Herkules wird weit über das Jahr 2015 hinaus für Siemens und IBM eine sichere Bank sein", sagt Lötzsch.
Für das Verteidigungsministerium stellt sich die Sachlage anders dar. Bevor das Projekt in den Haushaltsausschuss gekommen sei, habe ein externer Wirtschaftsprüfer ein Gutachten erstellt. Zusätzlich habe der Bundesrechnungshof einen Bericht abgegeben. Erst im Anschluss habe der Haushaltsausschuss dann dem Vertragswerk zu Herkules seine Zustimmung gegeben.
"Der Wirtschaftsprüfer hat sich klar geäußert, dass die Kooperations-Lösung über die deutlich überlegene Wirtschaftlichkeit verfügt, gegenüber einer Lösung im Eigenbetrieb", sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Partner würden ihr Know-How und privates Kapital mitbringen und dadurch könne die Bundeswehr ihre IT schneller modernisieren als es bei Fortführung des Eigenbetriebs möglich sei.