Budgetentwicklung

IT-Trends 2003

30.10.2003
Die Zeit des unbedingten Sparens ist vorüber. Über ein Drittel der deutschen CIOs geht davon aus, in den nächsten Jahren ihr Budget aufstocken zu können. Im Vordergrund stehen dabei Portale und Projekte zur Business Intelligence, so die aktuelle Studie von Cap Gemini Ernst & Young.

Abwärtstrend der IT-Budgets ist gestoppt

Nach den Vorhersagen über sinkende Investitionen im Jahr 2002 und 2003 ist eine der spannendsten Fragen, wie sich die Budgets tatsächlich entwickelt haben. Ende 2002 gingen noch 73,3 Prozent der Befragten davon aus, dass ihre Ausgaben in den kommenden drei Jahren bis 2005 in etwa konstant bleiben. Damals herrschte allerdings große Unsicherheit in dieser Frage: Knapp 17 Prozent der IT-Leiter konnte noch keine Aussage darüber machen, wie viel Geld ihnen in den kommenden Jahren zur Verfügung steht. Heute sind es lediglich 5 Prozent, die keine Angaben über die Situation im Jahr 2005 machen können. Die Zahlen spiegeln wider, dass in puncto Budget in den vergangenen Monaten Klarheit geschaffen wurde, die große Verunsicherung ist vorbei.

Tatsächlich verfügt in diesem Jahr mehr als die Hälfte der Befragten (53,3 Prozent) über das Geld, das Ende 2002 eingeplant wurde. Allerdings hat ein großer Teil der Unternehmen die Budgets auch kurzfristig angepasst: Einerseits wurde bei 11,7 Prozent der Befragten das Budget kurzfristig aufgestockt, andererseits musste rund ein Drittel aufgrund der im ersten Halbjahr eingetretenen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit weniger Geld auskommen, als ursprünglich geplant.

Die in den letzten Jahren gezeigte Investitionszurückhaltung wird sich nur langsam auflösen. Mehr als 33 Prozent gehen davon aus, dass sie im Jahr 2004 mehr ausgeben können als heute, für das Jahr 2005 rechnen sogar 38,3 Prozent der Befragten mit einem höheren Budget. Ende 2002 war diese Einschätzung wesentlich pessimistischer: Damals rechneten nur rund 5,3 Prozent der Befragten damit, dass die Budgets in den kommen Jahren steigen. Demgegenüber sieht ein Viertel der Teilnehmer die Zukunft etwas weniger rosig: Sie rechnen mit weiteren Kürzungen in den kommenden Jahren.

An welcher Stelle wird gespart?

Ende 2002 wollten 49,6 Prozent der befragten Unternehmen die Kosten für das Personal senken. Bei der jetzt durchgeführten Erhebung hat sich gezeigt, dass sich die Prioritäten im Bezug auf Einsparungen nicht verändert haben: Die Unternehmen, die Personal abbauen wollten, haben die entsprechenden Maßnahmen bereits überwiegend abgeschlossen (58,1 Prozent) oder befinden sich noch in der Umsetzung (38,7 Prozent). Mit einer erneuten Kündigungswelle im großen Stil ist also nicht zu rechnen.

Im Gegensatz dazu sind die geplanten Kostensenkungen im Bereich Infrastruktur erst bei 41,2 Prozent der Unternehmen abgeschlossen, 47,1 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei der Durchführung seien. Die Sparmaßnahmen im Bereich Applikationen sind ebenfalls in vollem Gange. Die Hälfte der Befragten IT-Leiter befindet sich in der Durchführung, während knapp ein Drittel diese Maßnahmen bereits abgeschlossen hat. 18,8 Prozent der Unternehmen haben noch nicht mit der Umsetzung begonnen und befinden sich in der Vorbereitung. Erwartungsgemäß dauert die Kürzung der Ausgaben für die Applikationen am längsten, da in vielen Fällen Prozesse und Abläufe verändert werden müssen. Das kostet mehr Zeit, als die Infrastruktur zu konsolidieren.

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