Burnout vermeiden
ITler wollen moderne Technik und selbstbestimmtes Arbeiten
Weltweit spielt ein Viertel der IT-Fachkräfte mit dem Gedanken, den derzeitigen Arbeitsplatz innerhalb der nächsten sechs Monate zu verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass IT-Profis innerlich kündigen, ist 1,4-mal höher als bei anderen Wissensarbeitern. In Deutschland haben im letzten Jahr fast zwei Drittel der IT-Profis innerlich gekündigt - weltweit der mit großem Abstand höchste Wert. Das zeigt der aktuelle Defending IT Talent Report von Ivanti.
Diese Entwicklung könnte deutsche Unternehmen bis zu 28 Milliarden Euro kosten, haben die Studienersteller errechnet. Für Unternehmen gilt es also dringend, die Arbeitsbedingungen von IT-Experten zu überdenken - das betrifft insbesondere die zusätzlichen Belastungen, die im Zuge von Hybrid und Remote Work für IT-Fachkräfte entstanden sind.
Psychische Gesundheit liegt im Argen
Der Defending IT Talent Report als Teil der Everywhere-Work-Studienserie wirft ein Schlaglicht auf mehrere zentrale Herausforderungen für IT-Fachkräfte- und präsentiert weitere Ergebnisse:
Befragte beklagen eine sehr hohe Arbeitsbelastung durch hybride und remote Arbeitsweisen, die bei jedem Fünften zu BurnoutBurnout führt. Alles zu Burnout auf CIO.de
44 Prozent der Studienteilnehmer verlieren den Kontakt zu ihren Kollegen, verglichen mit 30 Prozent der Büroangestellten.
Es besteht eine 2,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit für mehr Arbeitsstunden, wenn Mitarbeiter remote tätig sind.
20 Prozent von denjenigen, die eine Kündigung in Erwägung ziehen, berichten, dass ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt ist.
Die Studie hebt hervor, dass mangelndes Engagement von IT-Fachkräften, stille Kündigung und Fluktuation nicht auf das mobile Arbeiten selbst zurückzuführen sind.
Die Gründe sind mangelnde Ressourcen, Tools und Unterstützung, die diesen Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Der Bericht stellt sechs Maßnahmen vor, um diese Herausforderungen zu lösen:
6 Maßnahmen gegen Burnout
- Engpässe im IT-Arbeitsalltag ermitteln: Interne Umfragen und Einzelgespräche zeigen die Stimmung am Arbeitsplatz. Zudem decken sie Engpässe auf, die durch Hybrid- und Remote-Arbeit entstehen.
- Zufriedenstellende Technik bieten: Fast jeder vierte IT-Profi ist mit den Tools für den Fernzugriff unzufrieden. Tools für die digitale Mitarbeitererfahrung (DEX) zeigen auf, welche Bereiche sich optimieren lassen.
- Die Automatisierung von IT-Prozessen priorisieren: Um IT-Fachkräfte zu entlasten, müssen sich wiederholende Aufgaben automatisch erledigen lassen. Diese Prozess-Automatisierung gilt sowohl für mitarbeiterbezogene Aktivitäten als auch für Back-Office-Workflows.
- Proaktive Lösungen einführen: Die Zahl der Helpdesk-Tickets lässt sich mit Systemen reduzieren, die Störungen automatisch beheben. Diese nutzen eine Kombination aus KI, Machine Learning und Fernüberwachung, um Beeinträchtigungen zu verhindern, bevor Mitarbeiter das Problem bemerken.
- Die Wahl des Arbeitsplatzes den Mitarbeitern überlassen: IT-Fachleute sollten selbst ihren Arbeitsstil bestimmen, damit er zu ihren individuellen Umständen passt. Dies unterstützt Unternehmen sinnvoll bei der Bindung der eigenen Teams und der Suche nach neuen IT-Kräften.
- Persönlichen Austausch in den IT-Teams fördern: Treffen vor Ort bauen Vertrauen und Zusammengehörigkeit auf. Nach einem gemeinsamen Mittagessen oder Abendtermin fällt es leichter, mit der Person auf dem Bildschirm zu sprechen
Ivanti befragte weltweit 1.800 IT-Profis und Führungskräfte mit dem Ziel einen Eindruck von der Qualität ihres Arbeitslebens und den Auswirkungen flexibler und hybrider Arbeitsformen auf die Belastung hochqualifizierter IT-Talente zu erhalten.
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